Jetzt folgt ein Rezept, welches ich schon seit vielen Jahren (lange vor der Bloggerzeit) regelmäßig anwende. Es nennt sich im Hessischen „Schlabbegummern“ was soviel wie „Schlaffe Gurken“ heißt und eigentlich „Senfgurken“ bedeutet.
Hierfür werden vorzugsweise die großen gääle Gummern (`tschuldigung: große gelbe Schmorgurken) verwendet, es funktioniert natürlich auch mit zu groß geratenen grünen Gurken.
Wie jedes Jahr, variiere ich ein bißchen am Ursprungsrezept herum. Letztes Jahr waren sie durch zwei extrem heftige Peperonis etwas zu scharf geraten, deshalb gibt’s dieses Jahr gar keine. Den Zuckergehalt versuche ich auch immer so gering wie möglich zu halten, weil mir sonst die Gurken zu süß sind. Das ist auch der Grund, warum ich so ungern Gurken im Glas kaufe: Der Trend zu zucker- bzw. süßstofflastigen Gurken in der letzten Zeit ist mir einfach zuwider!
Deshalb jetzt meine eigenen Schlabbegummern
Zutaten:
3 | große | Schmorgurken |
200 | Gramm | Schalotten |
20 | Gramm | Ingwerknolle; frisch |
8 | Dillblüten | |
8 | Lorbeerblätter | |
500 | Weißwein-Essig | |
100 | Gramm | Zucker |
4 | Eßlöffel | Senfkörner |
1 | Eßlöffel | Schwarzen Pfeffer; ganze Körner, im Mörser leicht angequetscht |
3 | Eßlöffel | Salz |
2 | Eßlöffel | Ascorbinsäure (Vitamin C) |
500 | ml | Wasser |
Zubereitung:
Gurken schälen, das bittere Ende abschneiden. Gurken der Länge nach durchschneiden und die Kerne herausschaben. Gurkenhälften in mundgerechte Stücke schneiden.
Schalotten schälen und 1x längs durchschneiden. Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. Dillblüten und Chilischoten waschen.
Essig, Wasser, Zucker, Schalotten, Ingwer, Senfkörner, Salz, Pfeffer und Lorbeerblätter aufkochen. Gurken zufügen, 2 Minuten in dem Sud kochen.
Mit einer Schaumkelle herausnehmen, mit Chilischoten, Gewürzen aus dem Sud und Dillblüten in Gläser schichten. Sud nochmals aufkochen, Ascorbinsäure unterrühren und heiß über die Gurken gießen, bis sie gut abgedeckt sind. Sofort verschließen, bei Twist-Off-Deckeln 5 Minuten umgekehrt auf dem Deckel stehen lassen. Kühl aufbewahren.
Anmerkung:
– Original: 450 g Zucker und 1 Päckchen Einmachhilfe, keine Ascorbinsäure
– Es sind zwar Einmachgläser, aber ich habe sie als ’normale‘ Gläser verwendet.
Nettes Rezept und süßer Dialekt 😉 Der Westfale hat kein Wort für überreife Gurken, aber nichtsdestotrotz Bedarf an einem Rezept, diese ordentlich zu verwenden…
Äh, kleine Korrektur: die Gurken sind noch nicht überreif, das ist (zumindest bei meinem Bauern) eine eigene Sorte. Roh haben sie ca. die gleiche Konsistenz wie kleine Gurken oder Salatgurken. Sie bleiben dann halt durch das Einlegen ohne Schale nicht so knackig wie kleine Einlegegurken und werden schlaff/schlapp/schlabb, wie man es von Senfgurken her kennt. Und ‚Gummer‘ ist die m.W. kürzeste Verballhornung der französischen concombre.
Liebe Grüße, Sus (Wir Hessen sind halt faul!)
mmmh, sieht – wie alles andere auch – sooo gut aus
werd ich probieren nachzukochen
nur wo ich 500 Liter Essig herkriege weiß ich noch nicht ; )
Huch, danke für den Hinweis! 🙂 500 Liter wären dann doch ein bißchen viel!
Liebe Grüße, Sus