Vor ziemlich genau vier Wochen waren wir mal wieder unterwegs. Und zwar genau dort, wo wir letzten Sommer schon einmal Urlaub gemacht haben: in Lappland. Genauer gesagt im nördlichen Schweden, direkt oberhalb des Polarkreises, in einem kleinen Städtchen namens Jokkmokk.
Da wir im Sommer die Mitternachtssonne bewundern konnten, wollten wir jetzt das Gegenteil erleben: die Polarnacht und das Polarlicht.
Im Februar scheint die Sonne am Polarkreis immerhin schon so um die acht Stunden am Tag, allerdings ist der Bogen, den sie am Himmel beschreibt, nicht sonderlich hoch. Wenn es bewölkt ist oder sogar schneit, ist es dann doch recht dämmerig.
Gleich zu Beginn wurden wir von ein paar Rentieren begrüßt, die uns im Laufe der folgenden Tage immer mal wieder buchstäblich über den Weg liefen:
Ein wunderschöner Sonnenuntergang:
Und gleich am ersten Abend, beim Stadtrundgang, durften wir das Nordlicht bewundern:
Es war gar nicht so einfach, mitten im Ort dunkle Stellen zu finden, an denen man halbwegs vernünftige Photos machen konnte…
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne. Das nutzten wir für einen schönen Winterspaziergang aus. Die freie Fläche hinter der Hütte ist der zugefrorene Talvatis-See, den wir dann auch prompt überquerten:
Lange Schatten um zehn Uhr am Morgen:
Und so verbrachten wir einen ruhigen Samstag mit Einkaufen, Museumsbesuch und Bummeln. Das ist die ehemalige Apotheke von Jokkmokk, heute wird dort Kunsthandwerk angeboten:
In der Nacht fing es an zu schneien und hörte erst einmal nicht mehr auf. Auf dem Weg zum Eishotel in Jukkasjärvi fuhren wir am nächsten Morgen durch eine einsame, verschneite Winterlandschaft:
Zwischenstop in Kiruna: rechts das Rathaus und links – im Schneefall fast nicht erkennbar – der riesige Abraumberg. Eigentlich dürfte es dieses Photo gar nicht mehr geben, denn das Rathaus hätte bereits abgebaut und ein paar Kilometer weiter weg wieder aufgebaut sein sollen. Warum? Kiruna ist ein altes Eisenerz-Abbaugebiet. Von einiger Zeit wurden unter der Stadt weiteres Eisenerz entdeckt. Da der Abbau dieser Vorkommen aber für einige Stadtteile zu unsicher wird, werden diese umgezogen…
Hier waren wir auch schon gewesen – die Kirche von Kiruna:
In Jukkasjärvi steht die älteste Kirche Lapplands. Von außen und von innen:
Dann haben wir natürlich das berühmte Eishotel in Jukkasjärvi besucht. Wenn im Herbst der erste Schnee fällt, wird das Hotel aus großen Eisblöcken und Schnee aufgebaut. Im späten Frühjahr ist es dann wieder geschmolzen.
Eines der Hotelzimmer. Es gibt Standard-Zimmer und es gibt Zimmer, die von Künstlern gestaltet wurden. (Also, ganz ehrlich? Mich bekommt hier keiner überredet, bei -5°C zu übernachten…)
Einen gut gekühlten Drink kann man hier zu sich nehmen:
Eiswürfel braucht man nicht:
Und auf der Rückfahrt nach Jokkmokk ist uns doch tatsächlich ein Elch begegnet:
Abends klarte der Himmel dann wieder etwas auf und wir schauten noch einmal nach, ob wir nicht noch ein Polarlicht entdecken konnten. Allerdings haben wir das nicht lange durchgehalten, denn das Thermometer zeigte lauschige -18°C:
Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen:
Der Polarkreis im Schnee:
Einfach nur Landschaft:
In Arvidsjaur haben wir natürlich auch wieder den Bahnhof besucht. Im Winter fährt da nicht besonders viel…
Und dann waren wir auch schon wieder auf dem Rückflug:
Und natürlich die Mitbringsel. Da wir nur recht kurz vor Ort waren, hatten wir auf dem Hinflug ja eher leere Koffer…
- Ein echtes Rentier-Fell – sooo schön weich und dicht
- Eine Tasche und eine Tasse mit Elchmotiv
- Ein Schüsselchen in samischen Farben und Elchen
- Diverse Kekse (mit Hafer und/oder Kardamom)
- Diverse Schokolade (mit Lakritz)
- Diverse Käse (z.B. zum-in-den-Kaffee-Tunken, ehrlich, oder in Tuben)
- Diverse Wurst (aus einer Räucherei in Jokkmokk)
- Diverses Rentierfleisch (gefroren oder geräuchert)
- Diverse Marmelade (Moltebeeren, Preiselbeeren)
- Diverse Sirupe (Birkenblätter, Krähenbeeren)
Ein Urlaub am Polarkreis im Winter – hat was.