Also, als Erstes vorneweg: Ich bin blutiger Laie auf dem Gebiet des Räucherns. Ich habe keine Ahnung und die folgende Beschreibung würde ich nicht als Gebrauchsanweisung auffassen!
Anfang letzten Jahres legte mir ein netter, leicht verzweifelter Mensch („Was wünschst Du Dir denn jetzt endlich zum Geburtstag?“) einen kleinen Tisch-Räucherofen für den Anglerbedarf auf den Gabentisch.
Anfang des Sommers haben wir ihn dann ausprobiert: Dank einer dürftigen Anleitung und schlechten Suchergebnissen im Internet kamen versuchsweise auf den Rost: Hühnerbrustfilets, Zucchinischeiben und Kartoffelscheiben. Und eine Knoblauchzwiebel, weil ich irgendwo, irgendwann mal gehört hatte, daß das in Frankreich eine Spezialität sein soll. Alles einfach in den Ofen und los damit. Hm, ja. Das Fleisch war ganz lecker, aber fad, die Kartoffeln waren gerade noch eßbar und die Zucchini überhaupt nicht, viel zu bitter. Da haben wir gelernt, daß feuchte Sachen anscheinend im Räucherofen nichts zu suchen haben. Die Knoblauchzwiebel war allerdings eine Offenbarung. Eine Aioli aus geräuchertem Knoblauch schmeckt göttlich.
Die nächsten Versuche waren auch nicht überzeugend. Mittlerweile habe ich aber dazugelernt: Man muß das Fleisch vorher in Salzlake, nach Belieben mit Gewürzen, relativ lange ziehen lassen. Zum Räuchern muß es dann gut abgetrocknet und ggf. noch etwas gewürzt werden. Das Räucherholz sollte man feucht machen.
So, eigentlich wollte ich zu diesem Event im Kochtopf, diesmal ausgerichtet von Véronique, Forellen räuchern. Leider habe ich momentan nicht allzuviel Zeit, so daß ich mir das nicht richtig zugetraut habe. Ich habe auch keine Lust, nachts um zehn Forellen zu räuchern und dann noch zu essen. So hatte ich ein paar Hühnerflügel besorgt, diese vorgestern Abend über Nacht eingelegt, gestern morgen rausgeholt und gestern abend geräuchert.
Ich muß sagen, sie sind gar nicht so schlecht geworden:
Geräucherte Hühnerflügel
Quellenangabe: | 14.01.09 von Sus |
Kategorien: | Geflügel, Huhn, Geräuchert |
Mengenangaben für: | 6 Stück |
Zutaten:
6 | Hühnerflügel | |
2 | Liter | Wasser |
150 | g | Salz |
1/2 | Zwiebel (oder: Zwiebelpulver) | |
1 | Knoblauchzehe | |
5 | Wacholderbeeren | |
3 | Pimentkörner | |
1/2 | Teelöffel | Cayennepfeffer |
3 | Pfefferkörner |
Zubereitung:
Das Wasser zum Kochen bringen, mit Salz, kleingeschnittener Zwiebel, gehacktem Knoblauch und den gemörserten Gewürzen aufkochen und dann abkühlen lassen.
Die Hühnerflügel in die Lake legen und mindestens 12 Stunden marinieren lassen.
Die Flügel aus der Flüssigkeit nehmen und gut abtrocknen; evtl. mit noch etwas Gewürzmischung (ohne Salz) einreiben.
Holzbrösel mit wenig Wasser einweichen und ausdrücken, gemäß Anleitung auf dem Boden des Räucherofens verteilen. Hühnerflügel auf den Rost legen, Ofen verschließen und Feuer entzünden.
Nach 25-30 Minuten waren die Flügel durch.
Anmerkung:
– Das Holz zum Räuchern gab es beim Grillzubehör im Baumarkt, leider steht nicht dabei, was es für eine Holzsorte ist.
– Bei größeren Fleischmengen empfiehlt sich ein Thermometer und eine korrekte Regulierung des Feuers; bei den kleinen Flügeln war das nicht so wichtig.
– Ich habe auch während des Räucherns bei -7°C Außentemperatur den Ofen geöffnet, um ein Photo zu machen. Das macht man nicht! Deswegen haben die Flügel wahrscheinlich auch so lange gebraucht.
Toll, dass du dich ans richtige Räuchern gemacht hast! Mit dem kleinen Tischräucherofen kennen wir uns auch noch nicht gut aus, war gestern erst unser dritter Versuch nach 2 x Forellen – wobei die auch nicht optimal geworden waren.
geräucherten Knoblauch habe ich gestern auf dem Markt gesehen, konnte mich aber (offenbar leider) nicht dazu durchringen.
Ein kleiner Schmunzler.. *lach*
Und ich dachte zuerst es geht um Räucherwerk! 🙂
Aber ich muss saagen, das sieht sehr lecker aus.
Ich glaube ich speicher mir den Link mal und probier das aus wenn nach unserem Umzug auch der Backofen im Garten gebaut ist. 🙂
Lecker gerochen hat es dann auch! 🙂