Brumm…. Brumm… Dong….

Saßen wir eben gestern abend (Twoday wollte gestern keine Beiträge zulassen – warum auch immer) gemütlich auf der Terrasse, nippten an unseren Getränken, beobachteten die Mauersegler und schauten zu, wie der Himmel immer dunkler wurde, da fing es plötzlich um uns herum an zu brummen wie wild.

Eine Horde Junikäfer hatte sich in unserem Garten eingefunden und flog und krabbelte um und auf den Bäumen und im Gras herum.

JunikaeferEinzeln2013.jpg

Gerippter Brachkäfer (Amphimallon solstitiale),
gemeinhin auch Junikäfer genannt



Diese kleinen Viecher sind ja so doof, daß sie dreimal einem ins Gesicht fliegen, bis sie merken, daß da was im Weg ist. Aber eins können sie doch:

JunikaeferZuZweit2013.jpg


Kraniche und Sonnenuntergang

Am Samstag hörten wir beim Last-Minute-Pflanzen-vor-dem-Frost-retten plötzlich merkwürdige Geräusche am Himmel:

Kraniche2012.jpg

Mehrmals zogen einige Hundert Kraniche über uns hinweg, auf dem Weg in den warmen Süden. Recht hatten sie, wir wären gerne mitgeflogen…

Weitere Info: z.B. HR-online oder NABU.

Dann beim Sonnenuntergang kam so richtig Weltuntergangsstimmung auf:

SonnenuntergangOktober2012.jpg

Vielleicht hatten die Mayas ja doch recht? SmileyGrin.gif


Was für eine Aufregung…

Mauersegler2012Versteckt.jpgGestern abend saßen wir gemütlich beim Abendessen auf der Terrasse, als ich plötzlich in den Himbeeren eine etwas seltsame Bewegung wahrnahm. Beim genaueren Hinschauen konnte man ein Vögelchen erkennen, welches aber merkwürdigerweise weder wegflog oder versuchte, davon zu hüpfen: tatsächlich ein kleiner Mauersegler (Apus apus), der sich da auf einer Himbeerrute festkrallte.

Mauersegler2008.jpgWeil seit ein paar Jahren bei uns die Mausersegler im Sommer regelmäßig auf dem Firstbalken über der Terrasse nisten (nachdem die dort im Frühjahr wohnenden Spatzen ausgezogen sind), hatte ich mich schon vorher ein bißchen über diese Vögel informiert. Daher wusste ich sofort, daß ein Mauersegler, der bis auf die Brutzeit sein gesamtes Leben in der Luft verbringt, auf dem Boden (oder in den Himbeeren) nichts zu suchen hat.

Mauersegler2012AufDemAst.jpgEine kurze Recherche im Internet ergab, daß es sich ziemlich sicher um einen Mauersegler-Jungvogel handelt, daß man ihn NICHT in die Luft werfen soll, um ihm beim Start zu helfen (auf diese Idee wäre ich sowieso nicht gekommen), daß man ihn NICHT mit Hackfleisch, Katzenfutter und Ähnlichem füttern soll und daß er mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit Hilfe braucht. Äh ja, Hilfe, Sonntag abend um halb neun…

Bei der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler e. V. mit Sitz in Frankfurt fand ich eine Telephonnummer und habe einfach mal angerufen. Und es ging tatsächlich jemand dran! Eine nette Dame wollte zuerst wissen, ob es sich wirklich um einen Mauersegler handelt, oder ob ich ihn vielleicht mit einer Amsel oder Schwalbe verwechseln würde. Nun ja, wäre der Vogel ein wenig jünger gewesen, wäre es vielleicht schwieriger geworden, aber ich war mir dann doch ziemlich sicher.

Ich sollte den Mauersegler vorsichtig aus den Himbeeren herausnehmen (was erstaunlich einfach war – aber ein Versuch, ihn zum selbständigen Wegfliegen zu bewegen, blieb erfolglos) und in einem passenden Karton unterbringen (natürlich mit Luftlöchern!). Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre sogar ein Kurierfahrer vorbeigekommen, aber wir haben dann selbstverständlich angeboten, den Vogel selbst nach Frankfurt zu bringen.

Mauersegler2012AufDerHand.jpg
(Nicht ohne vorher noch ein letztes Photo gemacht zu haben.)

Kaum angekommen, wurde er oder sie (das wissen übrigens alleine die Mauersegler) sofort fachmännisch untersucht und als soweit (mit dem Auge ersichtlich) gesund eingestuft: ein fast erwachsener Jungvogel, flügge, mit 42,3 g auf der rundlicheren Seite (Normalgewicht für ausgewachsene Vögel: 40-45 g), freundlich und nicht aggressiv. Eine tierärztliche Untersuchung wurde wahrscheinlich heute durchgeführt, aber wenn da nichts Neues herausgekommen ist, ist es wahrscheinlich, daß der Vogel sich bei seinen ersten Flugversuchen überanstrengt hat oder irgendwo dagegen gedotzt ist und jetzt Muskelkater oder ‚blaue Flecken‘ hat und deswegen nicht fliegen konnte oder wollte. Wenn alles gut geht, kann er (oder sie) wahrscheinlich schon nächste Woche wieder freigelassen werden.

Wir durften einen kurzen Blick in die ‚Auffangstation‘ werfen: dort werden gerade 200(!) junge und ältere Mauersegler gepflegt und liebevoll aufgepäppelt, unter chronischer Unterbesetzung der ehrenamtlichen Mitarbeiter. Sie (die Mauersegler, nicht die Mitarbeiter SmileyGrinsStatic.gif) sitzen in in kleinen Gruppen in großen, gewärmten Kästen. Nebenan ist ein Flugraum, in dem die einzelnen Mauersegler ihre Flugfähigkeiten trainieren können. Regelmäßig werden gesunde Vögel wieder in die Freiheit entlassen, die dann auch häufig direkt von den Artgenossen begrüßt werden.

So sind wir dann beruhigt wieder heimgefahren. In den nächsten Tagen werde ich mal nachfragen, was denn aus unserem kleinen Mauersegler geworden ist.

P.S.: Vielen Dank für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Mauersegler-Klinik für die Mühe, die sie sich mit diesen bedrohten Tieren geben.

Nachtrag 25.07.2012:

Eben habe ich bei dem Mauersegler-Verein angerufen: Der/die Kleine ist schon am Montag mittag wieder freigelassen worden. Es war wohl tatsächlich nichts Ernstes! SmileyFreu.gif


Neuentdeckung…

Vor einigen Tagen fanden sich in den Blättern meiner kleinen Topfbirke recht große, runde Löcher. Larven konnte ich keine finden, andere Tierchen auch nicht. Plötzlich surrte ein kleines Insekt herbei, setzte sich auf das nächstgelegene Blatt und fing mit seiner Arbeit an.

Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Blattschneiderbiene (Ach!) und zwar am Wahrscheinlichsten um die Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata), denn die kommt in Europa ziemlich häufig vor.

Blattschneiderbienen sind Solitärbienen, die ihre Eier in hohlen Stengeln oder auch in Fraßgängen in totem Holz ablegen. Für jedes Ei wird die Bruthöhle mit Blattstückchen ausgekleidet und mit Pollen und Nektar als Futter für die junge Larve gefüllt.

Soltärbienen im Allgemeinen sind extrem wichtig für unsere Landwirtschaft, denn sie machen den größten Teil der bestäubenden Insekten aus. Deshalb sollte es den Gärtner auch nicht stören, wenn sich so eine Biene mal an Birken oder Rosen mit Nestbau-Material versorgt. Die Pflanzen haben damit keine Probleme.

Hier nun ein paar Eindrücke:

Blattschneiderbiene2012_1.jpg
…Ja, Birkenblätter sind schön weich, die kann ich nehmen…
Blattschneiderbiene2012_2.jpg
… Knabber, knabber …
Blattschneiderbiene2012_3.jpg
… Und immer schön falten …
Blattschneiderbiene2012_4.jpg
… Hilfe, ich fall‘ gleich runter …
Blattschneiderbiene2012_5.jpg
… Zum Glück kann ich ja fliegen, auch wenn’s ganz schön schwer ist. Jetzt bloß nicht fallen lassen…

Leider legt die Biene ihre Eier nicht in meinem Garten ab, sondern bringt jedes Blattstück zielstrebig in den übernächsten Garten.


Igel-TV…

Weil in den letzten Jahren schon öfter mal Igel durch unseren und die Nachbargärten gestreift sind, habe ich auch irgendwann angefangen, im Spätherbst Igel-Futter in einer Schale im Garten bereitzustellen. Frei nach dem Motto: „Wenn sich schon mal ein Igel in die Kleinstadt-Mitte verirrt, soll er auch gut über den Winter kommen.“ Irgendwann war ich mir nicht so sicher, ob nicht andere Tiere sich nicht auch an dem Futter gütlich tun: Die Nachbarskatze war schon recht häufig in der Nähe…

Dann habe ich im Internet zufälligerweise gelesen, daß eine Freßstation für Igel so gestaltet sein sollte, daß sie relativ niedrig überdacht ist, weil Katzen es nicht mögen, beim Fressen keine Kopffreiheit zu haben. Okay, klingt nicht unlogisch. Aber: Gekaufte Designer-Igel-Häuser waren zum Einen nicht das Richtige und zum Anderen (m.M.n.) zu teuer. Also musste was Selbstgebasteltes her:

IgelPavillon2011.jpg

Bauplan: Einen großen Blumen-Untersetzer in gleichmäßigen Abständen am Rand so durchbohren, daß drei Schrauben (lange Nägel wären wohl auch ok) in drei Füßen (Holz-Stangen oder -Kantstücke) Halt finden können.

Anfang/Mitte Oktober haben wir dann den Igel-Pavillon aufgebaut und mit speziellem Igelfutter bestückt. Prompt waren die Amseln die Nutznießer: Eine Amsel habe ich morgens in flagranti erwischt, wie sie vollgefressen davon wankte. Ist denn überhaupt ein Igel anwesend? Lohnt sich das Ganze überhaupt?

Dank einer kleinen Infrarot-Kamera*, die der Liebste schon länger in seiner Technik-Sammlung hatte, war uns heute abend um halb neun endlich folgende Photo-Aufnahme vom Fernseher möglich:

IgelTV2011.jpg

Hurra, ein Igel im Garten!

Nachtrag: Eben habe ich erfahren, daß es sich nicht um eine Infrarot-Kamera, sondern um eine Kamera mit Infrarot-Beleuchtung handelt. Aha.


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Untermieter …

KuechenfensterApril2011.jpgBarbara hat uns wieder aufgerufen, den Ausblick aus unserem Küchenfenster zu zeigen. Eigentlich wollte ich erst nicht teilnehmen, denn das Bild hätte sich nicht besonders von den bisherigen unterschieden.

Doch letztes Wochenende wollte ich meinen Augen nicht trauen: auf dem zum 27. Mal in den Bambus gekippten Vogelhäuschen hat sich eine Amseldame (Turdus merula) ein Nest gebaut. Dies ist schon die zweite Brut in diesem Jahr, denn das erste Junge hüpft schon alleine in unserem Garten herum.

AmselNestImBambus2011.jpg

Innerhalb von zwei Tagen war das Nest fertig und wieder zwei Tage später auch bezogen.

AmselImNestImBambus2011.jpg

Jetzt sitzt sie da und schaut mißtrauisch, wenn wir an unsere Mülltonnen müssen.


Zirp! Zirp!

Mein Garten hat ein paar neue Bewohner: Heimchen (Acheta domesticus)

HeimchenMaennchen.jpg
Männchen

HeimchenWeibchen.jpg
Weibchen (leicht erkennbar an der Legeröhre)

Ich hatte mir die Tierchen letztes Wochenende ganz spontan im Zoogeschäft in der Abteilung ‚Futtermittel für Terrarienbewohner‘ gekauft und erst mal selbst gefüttert. So wie die sich auf das Grünzeug (Schlingknöterich-Blätter) gestürzt hatten, waren sie wohl am Verhungern gewesen. Dann habe ich mich im Internet schlau gemacht (ja, ich weiß – falsche Reihenfolge). Da stand da plötzlich was von Schädlingen und über 1000 Eiern pro Weibchen. Huch! Und jetzt?

Mittlerweile habe ich die Männchen im Garten freigelassen, wo sie abends auch schon richtig schön vor sich hin zirpen. Die Weibchen habe ich sicherheitshalber bei Nachbars auf einer unbebauten Wiese ausgesetzt.