Zeigt her Eure Tassen…

Beim Blog-Hoppen stieß ich via janocjapun auf den Bürotassenkrieg. Dort werden die schönsten und die häßlichsten und die durchschnittlichsten und überhauptesten Bürotassen vorgestellt. Da will ich Euch meine allerallererste Bürotasse (mittlerweile aus ersichtlichem Grund a.D.) nicht vorenthalten:

TasseSnoopy.jpg

Sie hat mich jahrelang von Schreibtisch zu Schreibtisch begleitet, bis ich sie eines Morgens nicht im Schrank über der Spülmaschine fand. Nach erfolgloser Suche bei allen Kollegen und deren Schreibtischen fand ich sie dann … im Mülleimer. 🙁 Da habe ich sie ganz schnell gerettet und in die wohlverdiente Rente geschickt.

P.S. : Und da Rentnern die Arbeitstage ja egal sind, kann ich sie auch am Sonntag einstellen 🙂

Thema: Bärlauch


Ich konnte mich fast nicht entscheiden, welches Rezept ich für das Garten-Koch-Event Bärlauch einreichen möchte. Wieso kann man eigentlich bei den Koch-Events nicht mehrere Rezepte zur Auswahl einreichen? Nun ja, als bekennender Muffin-Liebhaber ich habe mich dann doch für das folgende Rezept entschieden:

Schinken-Bärlauch-Muffins

BaerlauchMuffins.jpg

Quellenangabe: Rhein-Neckar-Zeitung
Abgetippt v. Sus 06.04.2006
Kategorien: Muffin, Bärlauch, Backen
Mengenangaben für: 8 Stück

Zutaten:

200 Gramm Mehl
3 Teelöffel Backpulver
  oder
2 1/2 Teelöffel Backpulver
und
1/2 Teelöffel Natron
1/2 Teelöffel Salz
Pfeffer
150 Gramm Gouda; gerieben
60 Gramm Butter; oder Margarine
2 Eier
150 Gramm Naturjoghurt
100 Gramm roher Schinken
2 Zwiebeln
1/2 Bund Bärlauch; kleingeschnitten

Zubereitung:

Mehl mit Backpulver, Salz, Pfeffer, Käse, Schinken, Zwiebeln und Bärlauch vermischen.
Die Butter schmelzen. Eier leicht verquirlen, Butter und Joghurt dazugeben.
Das Mehlgemisch vorsichtig mit dem Eiergemisch verrühren.
Den Teig in Muffinformen auf mittlerer Schiene ca. 30 Minuten bei 180°C backen.


 
Soweit zur Theorie. In der Praxis herrscht in unserem Haushalt eine gewisse Meinungsverschiedenheit bezüglich der Eignung von Käse- und Joghurt-Produkten jeglicher Art als Lebensmittel.

Deshalb sind auf dem Bild auch zwei verschiedene Muffin-Sorten zu sehen. Die drei Muffins auf der rechten Seite sind genau nach dem Rezept gefertigt und haben durch den Käse eine gelblichere, überbackenere Färbung. (Es waren mal vier, aber der vierte wurde schon als extrem lebensmittelgeeignet befunden!)

Bei den Muffins auf der linken Seite wurde der Käse einfach weggelassen und der Joghurt durch Milch und ein Ei ersetzt. Durch den fehlenden Käse sind sie etwas blasser geblieben, aber interessanterweise besser aufgegangen.


Rote Mangrove

Die Gärtnerin entdeckte auf einem Bild von Thomas eine Mangrove.

So sieht meine aus:
Mangrove.jpg
Ich habe sie vor anderthalb Jahren auf dem Heidelberger Herbst bei einem Verkaufsstand für Exotenpflanzen erworben. In der Anleitung steht, daß sie gegebenenfalls bis zu 9 Monate braucht, um irgendein Lebenszeichen von sich zu geben. Diese hier hat das fast vollständig ausgenutzt: Acht Monate stand da nur ein Stiel im Wasser, bis sich was gerührt hat. Mittlerweile hat sie vier Blattpaare.

Anzucht und Pflege
Den Samen mit dem dickeren Ende in einem großen Einmachglas, Aquarium oder ähnlichen Behälter in ein ca. 10cm hohes Erdgemisch von 1/4 Sand und 3/4 schweren Boden pflanzen. Dazu dann 5-10cm Wasser. Möglich ist auch, nur in Wasser, mit Kiesel oder Granulat senkrecht gestützt. Es sollte immer ein Wasserpegel von mind. 2-3cm vorhanden sein. Stickstoffhaltiger Dünger soll gut sein. (Upps: Sollte ich vielleicht mal wieder?)

Viel Licht, viel Luftfeuchtigkeit, viel Wärme. Bei Heizungsnähe regelmäßig einsprühen. Zugluft vermeiden.
Kein Frost.
Mangroven sollten wenig bewegt werden, da sie mit Blattfall reagieren können.

Bei Aquarienhaltung (macht ein Bekannter von mir) den Deckel des Aquariums abnehmen und für genügend Beleuchtung sorgen.

Ansonsten sind sie angeblich fast unverwüstlich und wachsen hier um die 15-25cm pro Jahr.

Wikipedia: Rote Mangrove – Rhizophora mangle

Der Fußball-Wahnsinn

greift um sich.

Der zugehörige Prospekt war schon vor zwei Wochen bei uns im Briefkasten. Ich wollte schon eher drüber schreiben, aber jedesmal, wenn ich daran dachte, bin ich einfach nur in schallendes Gelächter ausgebrochen.

Nachdem heute sogar in unserer lokalen Presse eine Glosse erschien, sollte ich mich vielleicht beeilen.
Rasenstueck-Quelle
Tataaaa! Darf ich vorstellen: Das einzig wahre Andenken an die Zeit des kollektiven Deutschland-Wahnsinns: Ein Original-Rasen-Stück aus dem Stadion des Endspiels der Fußball-WM 2006. Es ist entweder DIN A4 groß und lebt oder ein Drittel dieser Fläche und in Acryl eingegossen. (Was man heutzutage alles in Acryl eingießt…) Jedes dieser Teile kostet stolze 75 Euro.
(Mal nachrechnen: Eine Fußball-Feld hat die Größe von 105 x 68 m. Grob gerechnet lassen sich daraus 90.000-100.000 lebende Rasenstücke schnibbeln. Oder eben dreimal mehr Briefbeschwerer. Oder irgendeine Zahl dazwischen. Warum bin ich nicht auf diese Idee gekommen?)

Im Prospekt wird von einer Abgabe in haushaltsüblichen Mengen gesprochen. Was ist hier haushaltsüblich?

Als wahrer Fußballfan (Hust!!) wollte ich natürlich unsere gesamte Rasenfläche mit dem Original-Rasen des Endspiels der Fußball-WM 2006 auslegen. Bei ca. 60 m2 hätte ich doch nur 1.000 Stück gebraucht. Dummerweise hatte der große Schatzmeister was dagegen. Schade eigentlich!

Weil’s so lecker war…

… außer Konkurrenz unser diesjähriges Osteressen als Beitrag für das Garten-Koch-Event Bärlauch: Lammkeule mit Bärlauch-Nudeln

BaerlauchLammkeule.jpg

Lammkeule im Römertopf

Quellenangabe: Eigenes Rezept; erfasst 20.04.06 von Sus
Kategorien: Lamm, Römertopf, Ostern
Mengenangaben für: 4 Portionen

Zutaten:

1 Lammkeule mit Knochen à  knapp 2kg
3/4 Liter Rotwein (einfach)
1 Schuss/Spur Rotweinessig
1 Bund Suppengemüse (je nach  Geschmack ohne Sellerie)
2 Zwiebeln
12 Knoblauchzehen
1 Zweig Frischen Rosmarin bzw.  2 Esslöffel getrocknete
Rosmarinnadeln
1 Zweig Frischer Thymian bzw.  1 Esslöffel getrockneter  Thymian
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung:

Von der Lammkeule größere Fettstücke entfernen, falls vorhanden. Die Lammkeule mind. 24 Stunden in jeweils der Hälfte des Rotweins, Knoblauchs (in dickere Scheiben geschnitten), Rosmarins und Thymians und dem Essig marinieren.

Den Römertopf eine Viertelstunde lang gut wässern. Dabei das Suppengrün und die Zwiebeln putzen und in Stücke schneiden. Den restlichen Knoblauch ebenfalls in Scheiben schneiden.

Die Lammkeule aus der Marinade nehmen und trockentupfen. In einer Pfanne mit etwas Öl rundherum anbraten.

In den Römertopf einen Teil des Gemüses geben, darauf die Lammkeule legen. Von der Marinade (vorzugsweise mit dem Großteil der eingelegten Gewürze) ein wenig dazugeben. Mit den restlichen Zutaten bedecken, noch ein wenig Rotwein drübergießen.

Den Römertopf in den _nicht_ vorgeheizten Backofen geben, dann auf 180-190°C einstellen (**). Diesmal hat es ca. 2 bis 2 1/4 Stunden gebraucht. Regelmäßig nachsehen und ggf. die Keule wenden. Gegen Ende für die Sauce von der Bratflüssigkeit entnehmen, durch ein Sieb gießen, etwas erkalten lassen und das Fett abschöpfen.

Die Flüssigkeit mit dem Rest Rotwein, einer Packung Bratensauce und Mondamin bearbeiten, bis eine Sauce der gewünschte Konsistenz erreicht ist. Abschmecken. (Bei Saucen bin ich nicht gut – wer kann, mag es besser machen.)

Aus der Keule den Knochen entfernen. Wenn sie gar ist, ist das ganz einfach, weil sich das Fleisch fast von alleine ablöst. In Scheiben schneiden und in der Sauce servieren.


Als Beilage gab es selbstgemachte Bandnudeln mit Bärlauch. (Erwähnte ich schon, daß ich seit kurzem eine Nudelmaschine besitze und deshalb neuerdings Fan von selbstgemachten Nudeln bin?) Die haben wir diesmal am Samstag vorbereitet und über Nacht trocknen lassen.

Bärlauch-Nudeln

Quellenangabe: Eigenes Rezept; erfasst 20.04.06 von Sus
Kategorien: Nudeln, Teig, Pasta, Bärlauch
Mengenangaben für: 4 Portionen

Zutaten:

400 Gramm Mehl
3 Eier
1 Esslöffel Olivenöl
Salz
1 Bund Bärlauch

Zubereitung:

Den Bärlauch waschen und putzen, danach mit einem _scharfen_ Messer (oder Wiegemesser) in millimenterkleine Stückchen zerkleinern. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie wenig ein Bund Bärlauch nach dem Schneiden aussieht.

Vorher: Nachher:
BaerlauchBund.jpg BaerlauchGehackt-.jpg
BaerlauchTeig.jpg Den Nudelteig nach Standard zubereiten. Vor dem Gehenlassen den Bärlauch einarbeiten.
Mit der Nudelmaschine Bandnudeln zubereiten. Wir haben die Nudeln bei Stufe 6 geschnitten. Das war wohl zu dünn, Stufe 5 wäre wahrscheinlich besser gewesen. Und danach zum Trocknen ab auf die Wäscheleine. BaerlauchNudeln.jpg

Eine Viertelstunde vor dem Servieren das Nudelwasser zum Kochen bringen, dann das Salz hinzufügen. Die Nudeln brauchen ca 5-6 Minuten. Abtropfen lassen und mit ein paar Tropfen Olivenöl mischen.


 
Dazu gab es noch Spinat variiert nach diesem Rezept Ingwer-Spinat und grünen Salat mit Himbeerdressing und Radieschen.


 
Der Römertopf
Definition des Römertopf bei Wikipedia

Es gibt hunderte Römertopf-Rezepte in Internet. Die habe ich natürlich nicht ausprobiert. Wobei ich es auch seltsam finde, Suppen oder Desserts im Römertopf zuzubereiten. Aber für Braten oder Geflügel finde ich ihn ungeschlagen: so gut wie keine Arbeit und das Fleisch wird garantiert zart und saftig.

** Laut WebSeite des Herstellers mit dem eingetragenen Warenzeichen http://www.roemertopf.de sollten für Braten folgende Temperaturen verwendet werden:
Umluftherd: 180° C
Ober-Unterhitze: 220° C
Gasherd: mit Stufe 3 beginnen und langsam hochheizen auf Stufe 4-5

Wobei ich hier bewusst ganz konventionelle Ober-/Unterhitze mit etwas geringerer Temperatur wähle. Wenn ich etwas mit Kruste haben möchte, nehme ich am Ende den Deckel ab. Dann muss man aber genau aufpassen, sonst verbrennt oder vertrocknet das gute Stück zum Schluss doch noch.


Down the stream …

Down the stream the swans all glide;
It’s quite the cheapest way to ride.
Their legs get wet,
Their tummies wetter.
I think after all
The bus is better.

— Spike Milligan

Dieses kleine Gedicht habe ich es während meines allerersten London-Aufenthalts in eine Steinplatte eingraviert am südlichen Themse-Ufer irgendwo gegenüber von Big Ben gesehen, photographiert und prompt auswendig gelernt.

Ich muß gestehen, außer diesen Versen kannte ich vorher und auch später nichts von Spike Milligan.

Vorhin stieß ich bei London Leben auf den Eintrag Teeth. Nachdem mir der Stil und der Name erst nur leise bekannt vorkamen, spuckten plötzlich einige bis dahin länger brachliegende Gehirnzellen die obigen Verse aus, die ich auch sofort dort in den Kommentar tippelte. Allerdings fand ich es zu schade, sie nur dort stehen zu lassen.

Auf der Suche nach weiterer Information stieß ich auch auf folgendes nettes Werk des selben Autors:

Hamlet
Said Hamlet to Ophelia,
‚I’ll do a sketch of thee,
What kind of pencil shall I use,
2B or not 2B?‘

Autsch! Aber das hier ist doch hübsch:

Bump
Things that go ‚bump‘ in the night
Should not really give one a fright.
It’s the hole in each ear
That lets in the fear,
That, and the absence of light!

Diese Reime stammen aus dem Buch „Silly Verse for Kids (1959)“

Mehr Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spike_Milligan

http://en.wikipedia.org/wiki/Spike_Milligan (ausführlicher)

Leider habe ich nichts darüber gefunden, wann das südliche Themse-Ufer mit diesem Gedicht und anderen verziert wurde. Es muß auf jeden Fall vor 1980 gewesen sein. Weiß jemand mehr?

Grien Sooß

Gestern war Gründonnerstag und eine meiner liebsten Traditionen ist Grüne Soße am Gründonnerstag.

Rezepte für Grüne Soße gibt es wahrscheinlich so viele, wie es hessische Hausfrauen gegeben hat, gibt und geben wird. Auch das Rezept, welches ich von meiner Großmutter kenne, habe ich mittlerweile selbst abgewandelt: Ursprünglich hat in unserer Familie die Grüne Soße weiß zu sein. Aber mir gefällt’s halt, wenn’s ein bißchen grüner ist.

Dies ist der Rest von gestern:

Gruene-Sauce.jpg

Normalerweise würde hier kein hartgekochtes Ei schwimmen, aber sonst glaubt einem ja keiner, daß da Eier drin sind 🙂 und wie könnte ich sonst beim Blog-Event XI: Ei, ei, ei! mitmachen?


Grüne Soße

Herkunft: Deutschland-Hessen
Quellenangabe: Eigene Kreation, nach Überlieferung von meiner Großmutter
Kategorien: Ostern, Sauce, Quark, Kräuter, Hessen
Mengenangaben für: 1 Rezept

Zutaten:

500 Gramm Magerquark
250 Gramm Joghurt 3%
150 Gramm Saure Sahne
4 Eier; hartgekocht, geschält
1 Esslöffel Senf; keinen extrem scharfen verwenden
1 Packung Frische Grüne Soße-Kräuter
1 Packung Kresse
1 kleine Schalotte; (oder ein bißchen Grünes von ausgetriebenen Zwiebeln)
1/2 Bund Schnittlauch
Salz
Pfeffer
1 Prise Knoblauch

Zubereitung:

Quark, Joghurt und Sahne und Senf vermischen. Die Kräuter waschen und putzen und dann mit einem scharfen Messer oder einem Wiegemesser so zerkleinern, daß die größten Stücke max. 3-4mm groß sind, und unterrühren. Danach ganz kurz mit dem elektrischen Zerkleinerer durch die Masse gehen, daß die Soße ein bißchen grün wird, aber die Kräuterstückchen erhalten bleiben. Die Eier in kleine Stückchen schneiden und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mindestens eine halben Tag im Kühlschrank durchziehen lassen.



Die offiziellen Kräuter sind:
Petersilie, Pimpernelle, Schnittlauch, Kresse, Kerbel, Sauerampfer und Borretsch

– und normalerweise sind in den Paketen, die hier in der Gegend erhältlich sind, die einzelnen Sorten recht gut gemischt. Dieses Jahr allerdings konnte ich – wahrscheinlich wetterbedingt – vor lauter Petersilie so gut wie keinen Borretsch oder Sauerampfer finden. Da mußten halt ein paar Blättchen meines frischgepflanzten Baby-Sauerampfers herhalten. Kresse ist mir auch immer zu wenig drin, daher wird die auch noch hinzugekauft, wenn man nicht rechtzeitig vorgesorgt hat.

Ach, und noch ein Tip(p): Wenn man Eier färben möchte, sollte man das kurz vor dem Gründonnertag tun, denn dann kann man die gegebenenfalls geplatzten Eier gleich sinnvoll einsetzen.