Ich bin Euch ja noch einen kleinen Reisebericht schuldig.
Angefangen hat alles, als der Liebste ich mal wieder nicht wusste, was ich dem Liebsten zum Geburtstag schenken könnte. Irgendwie kamen wir dann darauf, daß auf der Isle of Man erstaunlich viele alte Schienenfahrzeuge verkehren, was einen Bahn-Enthusiasten natürlich begeistert.
Letzte Woche war es dann soweit. Aber es ist gar nicht so einfach, auf die Isle of Man zu kommen:
Direktflüge gibt es so gut wir gar keine, sondern man hat eine Zwischenlandung in Birmingham, Manchester oder Dublin. Netterweise hat man uns kurzfristig den Flug von Frankfurt nach Manchester gestrichen, so daß wir von Düsseldorf aus fliegen mussten. Dafür hatten wir dann aber knapp vier Stunden Aufenthalt in Manchester. Die haben wir zu einem kleinen Ausflug in die Innenstadt genutzt. Ich weiß zwar nicht so genau, was wir alles gesehen haben, aber wir waren da.
Anflug auf die Isle of Man:
Aber schließlich sind wir dann doch gut in Douglas, der Hauptstadt der Isle of Man, angekommen und haben auch unser Hotel gefunden.
Blick aus dem Fenster:
Die kleine Mini-Burg (Tower of Refuge) im Hafen sieht aus wie ein Spielzeug, dient aber der Rettung von Seeleuten. Weil regelmäßig Schiffe an einem Riff vor Douglas strandeten und es zu weit war, um sicher ans Ufer zu schwimmen, wurde diese Burg genau auf das Riff gebaut. Es werden dort – heute noch – Decken, Wasser und Lebensmittel bereitgehalten, obwohl dort seitdem kein Schiff mehr gestrandet ist.
Beim ersten Bummel durch den Ort durften wir feststellen, daß – bis auf einen Supermarkt und die Friseure(!) – alle Läden zwischen 5 und halb 6 schließen. (Manche Läden haben wir nie offen gesehen, weil wir tagsüber auf Ausflügen waren und abends zu spät zurückgekommen sind.)
Die Promenade:
Die Pferde-Straßenbahn an der Promenade von Douglas:
Die Wagen sind über 100 Jahre alt, die Pferde glücklicherweise nicht.
Weil das Wetter so schön war, sind wir gleich am nächsten Tag auf den höchsten Berg der Insel, den Snaefell (ganze 2,036ft bzw. 621 m hoch!), gefahren. Natürlich nicht mit dem Auto!
Dies ist auch die Auflösung vom ersten Rätselbild: Hinter dem Eis versteckt sich ein Waggon der Snaefell Mountain Railway.
Oben angekommen, hatten wir eine gute Sicht auf Schottland, England und Irland.
Im Gegensatz dazu ist die Isle of Man auch durchzogen von vielen tiefen, sehr schmalen Tälern, den sogenannten Glens, in denen es meist wildromantisch zugeht. Hier der Groudle Glen, dem aber in viktorianischen Zeiten ein wenig nachgeholfen wurde:
Hier in diesem Tal fährt tatsächlich auch eine kleine Dampf-Eisenbahn ab, die Groudle Glen Railway. Leider hat sie momentan nur am Wochenende Betrieb.
Auf der Insel wurde früher viel Bergbau betrieben. Im 19. Jahrhundert wurde dieses riesige Wasserrad in Laxey gebaut, um das Wasser aus den Minen zu pumpen:
In Laxey haben wir auch unsere erste (und einzige) Manx-Katze gesehen. Leider hat sie uns nicht den Gefallen getan, ordentlich für die Kamera zu posieren. Aber so sind’se nun mal, die Katzen, sogar die schwanzlosen…
Am nächsten Tag ging es mit der Isle of Man Steam Railway, der ältestens englischen Schmalspurbahn unter Dampf, nach Port Erin und Castletown.
Das Wetter war der Gegend angemessen:
Kleine Schmalspurdampflok:
Weiter nach Castletown:
Nach Peel mussten wir am nächsten Tag mit dem Bus fahren, weil das der einzige (größere) Ort ist, zu dem keine Schienen (mehr) führen:
Peel Castle, aus der Wikingerzeit:
Hier habe ich den ersten Seehund meines Lebens (in freier Natur) gesehen, mitten im Hafen:
Von Peel ging es weiter nach Ramsey in den Norden. Dort wollten wir wieder mit der Eisenbahn zurück nach Douglas fahren, was uns allerdings durch einen Leitungs- oder Triebwerksschaden (war nicht so genau herauszufinden) verwehrt wurde. Die Strecke war für diesen Tag stillgelegt.
Am letzten Tag war das Wetter leider gar nicht so gut:
Was wir uns prompt mit einem Eis aus der besten Eisdiele der Insel versüßten. Das Ingwereis dort war köstlich!
Danach ging es dann leider auch schon wieder heimwärts, nicht ohne kleinere Problemchen wie unangekündigte Zwischenhalte in Birmingham, dadurch entstehende Verspätungen und Anzeige unseres Fluges als „annulliert“, was unsere Abholer beliebig verwirrte.
Was es außer Eis noch zu Essen gab (neben superleckerem indischen Curry, annehmbaren Steaks, gruseligem italienischen Essen und sehr leckerem, klassischen Pub-Food):
Das typische Frühstück, welches wir uns aber nur einmal angetan haben:
Noch ein typisches Frühstück, was ich natürlich auch probieren musste, waren Manx Kippers, warm. Leider habe ich vergessen, sie zu photographieren.
Unterwegs die obligatorischen Fish and Chips, mit Malzessig:
Leckeres Bier von der Insel, mit Reinheitsgebot:
Aber am Besten waren die Manx Queenies, ganz frisch, vor meinen Augen in wenig Öl gebraten, mit etwas Salz:
Und zum Schluss noch die Mitbringsel:
- Diverse englische Koch- und Gartenzeitschriften
- Englische Koch- und andere Bücher aus einem Antiquariat in Peel
- Manx Kippers – kaltgeräucherte Heringsspezialität von der Isle of Man
- Diverse lokale Cheddar-Varianten (geräuchert, mit Pickles, normal, mit Chili, …)
- Birnen-Cider
- Eisenbahn-Bücher (nicht alle sichtbar )
- Diverser Schokoladenkrams mit Minz- und Orangengeschmack
- Manx Nougat
- Eine Kaffeetasse mit Eisenbahnmotiv
- Ein Töpfchen Duftwicken (gekauft) und Stecklinge der Roten Spornblume (Red valerian) aus der Familie des Baldrians (gemopst). Diese Blume wächst überall auf der Insel, sowohl wild als auch in den Gärten.
- 3 große weiße Stangen Toblerone aus dem Duty-Free-Shop (Huhu, Jutta!)
- 1 Parfum, auch aus dem Duty-Free
- Geniale Halterungen für Bambusstäbe (gibt’s bei uns auch im Versandhandel, aber viel teurer)
Uff, geschafft! Schöner Urlaub, viel zu kurz und es gibt noch viel mehr zu sehen!