Kürzlich im Asialaden fiel mir ein Beutel „Moth Beans“ in die Hände. Mottenbohnen? Niedlicher Name. Die Bohnen sind sehr klein, knapp 2 mm breit und 4 mm lang und mittelbraun. Niedliche Bohnen. Bloß, was fange ich damit an? Da kam das Event im Kochtopf, diesmal ausgerichtet von Eva (Deichrunner’s Küche) gerade recht. Also ein Bohnen-Eintopf soll es werden.
Auf der Suche nach einem hübschen Rezept habe ich auch gleich ein bißchen über die Bohnen nachgeforscht. Sie wächst hauptsächlich in Indien und ist sehr gut für trockene Steppengebiete geeignet. Der Name ‚Mottenbohne‘ ist wohl eine Verballhornung des ursprünglichen Namens: Aus dem Indischen ‚mat‘ wurde im Englischen ‚moat‘ und dann ‚moth‘ und dadurch im Deutschen even ‚Motte‘ oder ‚Matte‘. Im Lateinischen heißt sie übrigens ‚Vigna aconitifolia‘.
Ein konkretes Rezept habe ich nicht gefunden, da habe ich halt mal wieder selbst was zusammengewürfelt:
Auf dem Photo sind die Bohnen schon gequollen – trocken sind sie etwa halb so groß und etwas dunkler.
Mottenbohnen-Eintopf
Quellenangabe: | Gekocht 08.02.09 und erfasst 12.02.09 von Sus |
Kategorien: | Eintopf, Bohne, Kartoffel |
Mengenangaben für: | 4 Portionen |
Zutaten:
250 | Gramm | Mottenbohnen |
6 | kleine | Chorizo-Würste |
1/2 | Knollensellerie | |
1 | mittlere | Pastinake |
3-4 | Kartoffeln | |
3 | Zwiebeln | |
1-2 | Knoblauchzehen | |
1 | Chipotle in Adobo-Sauce (geräucherte Poblano-Chilis) | |
Koriander | ||
Kreuzkümmel | ||
1 | Salz, Pfeffer | |
1 | Gemüse- oder Fleischbrühe | |
1/2 | Bund | Glatte Petersilie |
Zubereitung:
Bohnen mind. 12 Stunden in einem großen Gefäß mit 1-2 cm Wasser bedeckt einweichen.
Das Wasser abschütten und die Bohnen solange abspülen, bis das Wasser klar ist.
Sellerie und Pastinaken putzen und in kleine Stücke (0,5-1cm) schneiden. Kartoffeln schälen und in etwas größere Stücke schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen und grob hacken. Die Würstchen häuten und in Scheiben schneiden. Koriander und Kreuzkümmel im Mörser zerstoßen.
Würstchen mit Zwiebeln, Knoblauch und den zerstoßenen Gewürzen in einem großen Topf unter ständigem Rühren anbraten. Sellerie, Pastinake und eine Handvoll Bohnen dazugeben und weiterrühren. Mit der Brühe ablöschen und die restlichen Bohnen und Kartoffeln dazugeben. Die Chipotle in Streifen schneiden und dazugeben. Das Ganze jetzt für ca. 1 Stunde köcheln lassen (ggf. kürzer oder länger – solange, bis die Bohnen weich sind) und dabei gelegentlich umrühren. Gegebenenfalls zwischendurch noch etwas Flüssigkeit nachgießen und wieder abschmecken.
Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen. Dazu paßt frisches Weiß- oder Fladenbrot.
Anmerkung:
– An die Chilis habe ich erst beim Kochen gedacht; gekauft hatte ich sie schon vor Längerem, aber beim Lesen hier sind sie wieder ins aktive Gedächtnis gewandert.
Der rauchige Geschmack hat sich sehr gut gemacht; wenn man es schärfer haben möchte, sollte man dann zusätzlich aber eher normales, ungeräuchertes Chili-Pulver verwenden.
Mottenbohnen…toller Name; was man nicht alles kennenlernt durchs bloggen; ich find‘ das immer wieder schön! 🙂 – Vielen Dank fürs Mitmachen beim Event!
Ja, das stimmt. Leider kann man aber nicht so viel kochen, wie man Rezepte/Zutaten/Hilfsmittel findet.
Boah, ich hab die Krise gekriegt, als ich die Überschrift im Reader eben las. Bin erleichtert, dass Du nur ans Essen und nicht an Mottenfallen denkst. 😉
Nun ja, die lebenden Exemplare hatte ich auch schon, aber nicht im Essen 🙂
… Wunderschön! Zweifellos ist es lecker, ich muss es bald ausprobieren!
Ja, es hat gut geschmeckt. Allerdings: Viele kleine Böhnchen machen auch viele kleine Tönchen 🙂
Ich habe auch schon wild darüber nachgedacht, wie man Lebensmittelmotten zu Leibe rückt – die Entwarnung kam dann zum Glück schnell. Nicht nur das Rezept gefällt mir gut, auch die Bauernweisheit zum Tage: „Mücken, die im Februar summen, oft auf lange Zeit verstummen.“ Da muss man drauf kommen – ich schmeiss mich hier gerade weg. Das wäre übrigens auch was für die Motten, die lebendigen, gell?