Ein Gang durch den Garten

Ernte.jpgHier sieht man das Ergebnis vom letzten Streifzug:

Ganz oben die Monster-Zucchini, die ich viel zu spät im Tomaten-Dschungel entdeckt habe, dann ganz links die erste türkische Spitzpaprika, darunter drei Erdbeer- Nachzügler, daneben die erste Sammlung Feuerbohnen, eine Handvoll Johannisbeeren (die bisher einzigen, aber die beiden Büsche sind ja auch noch jung), wider Erwarten noch eine Handvoll Himbeeren, die erste Tomate ‚Noire de Russe‘ oder ‚Black Russian‘, ein paar stinknormale Cocktail-Tomaten, davor drei Tomaten der Sorte ‚Black Plum‘, zwei Gemüse-Paprikas und die ersten Kartoffeln einer wirklich unbekannten Sorte (die habe ich als Pflanzen geschenkt bekommen). Es ist nicht wirklich viel, aber ich bin begeistert!


Himbeeren ins Glas…

Für Himbeeren tue ich alles, fast alles. Sogar an Blog-Events teilnehmen 🙂

Mein Sommerdrink 2006 heißt daher:


Himbeer Limes

Quellenangabe: Zuletzt zubereitet 04.08.2006
von Sus
Kategorien: Getränk, Himbeere, Alkohol
Mengenangaben für: 1 Glas

Zutaten:

125 Gramm Himbeeren
1/2 Limone, Saft davon
Zucker
ganz wenig Ingwer; ganz frisch (*)
Wodka
Mineralwasser
viel Eis; zerstoßen

Zubereitung:


HimbeerLime.pgDie Himbeeren durch ein Sieb direkt in ein großes Glas (am Besten Caipirinha-Gläser) passieren. Den Ingwer ebenfalls durchpassieren. Mit Zucker und Limonensaft abschmecken. Danach die Hälfte des vorgesehenen Eises einfüllen und umrühren. Danach den Wodka oder – in der nichtalkoholischen Variante – Mineralwasser dazugeben. Das restliche Eis obendrauf, Strohhalm dazu, fertig.

Anmerkung:


Normalerweise mache ich das Rezept ohne Ingwer. Aber da das
Rezept Eisige Juli-Perlen von kulinaria katastrophalia mit Ingwer-gefüllten Himbeeren so lecker klang, mußte ich die Kombination ausprobieren. Vor der Zugabe vom Wodka hat der Ingwer richtig gut zu den Himbeeren geschmeckt, danach wurde die Kombination merkwürdigerweise leicht bitter.


Sommer auf’s Brot…

Bei The Traveler’s Lunchbox stieß ich auf ein leckeres Rezept: Wie man den Sommer in’s Glas packt.

NektarinenMus.pg Es handelt sich prinzipiell um püriertes Obst in Zuckerlösung aufgekocht. Das klingt jetzt auch nicht viel anders als Marmelade, enthält aber kein (zugesetztes) Pektin und viel weniger Zucker. Weil es deshalb relativ schnell verzehrt werden muß, kann man wunderbar mit kleineren Mengen experimentieren.

Und da wir sowieso gerade zuviele Nektarinen eingekauft hatten:

Nektarinen-Mus

Quellenangabe: http://www.travelerslunchbox.com
Ausprobiert 29.07.2006 von Sus
Kategorien: Eingemacht, Aufstrich, Frucht, Nektarine
Mengenangaben für: 3 Gläser

Zutaten:

1 Kilo Nektarinen
230 Gramm Zucker
4 Stengel Zitronengras; grob gehackt
1 Limone, Saft davon
250 ml Wasser

Zubereitung:


Nektarinen für ca. 1 Minute in einen Topf mit kochendem Wasser legen. Danach mit Eiswasser abschrecken. Nach dem Abkühlen schälen, entkernen und in Scheiben schneiden.

Mit dem Zucker in eine große Schüssel geben und für einige Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Es sollte reichlich Saft austreten.

Die Nektarinen abtropfen lassen und den Saft zusammen mit dem Zitronengras und einer Tasse Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Ca. 30 Minuten köcheln lassen, bis ein dicker, duftender Sirup entsteht. Den Sirup durch ein Sieb geben und das Zitronengras entfernen. (Wenn es fein genug geschnitten und lange genug gekocht wurde, kann man das Zitronengras auch essen. Lecker!)

Den Sirup zusammen mit den Nektarinen zurück in den Topf geben und solange köcheln, bis die Nektarinen völlig weich sind (ca. 20-25 Minuten; bei mir weniger). Vom Herd nehmen und mit einem Stabmixer pürieren. Limonensaft dazugeben und solange (ca. 30 Minuten) weiterköcheln, bis die Masse zu einer Konsistenz von Apfelbrei eingedickt ist. Dabei regelmäßig umrühren, damit nichts anbrennt.

Nach Geschmack mit Limonensaft oder Zucker abschmecken.

Danach vom Herd nehmen und in saubere, vorzugsweise sterilisierte Gläser abfüllen. Für längere Aufbewahrung die Gläser dann noch einkochen oder im Kühlschrank aufbewahren und dann innerhalb ein paar Wochen verzehren.

Anmerkung:


Mit mehr Zucker wird das Mus wahrscheinlich haltbarer (und ähnelt dann ‚Fruchtaufstrich‘, aber der Fruchtgeschmack wird dann wahrscheinlich in den Hintergrund gedrängt.)


Von einer, die auszog, Pfefferminzeis herzustellen…

Pfefferminz und Hitze – Das bringt sofort die Erinnerung an meinen ersten England-Aufenthalt zurück. Auch dort war es – für englische Verhältnisse – sehr warm und ich entdeckte Wall’s quietschgrünes Pfefferminzeis. Das gab es in kleinen Buden neben jeder zweiten Sehenswürdigkeit.

Das ist die Idee. Das will ich machen. Doch wie? Eine Variante mit Schokolade wie z.B hier wollte ich nicht. Und Eier hatte ich nicht mehr genügend im Haus. (Gut vorbereitet, Sus!) Sollte ich stattdessen Pfefferminz-Gelee oder Sirup machen? Hmm, Pfefferminze und Zucker im Mörser zemantschen – das klingt lecker. Gleich mal ausprobieren: Schmeckt auch so!!!

Aber was jetzt? Ich hätte ja doch lieber Eis. Im Kühlschrank steht noch Schlagsahne. Warum nicht? Ok, angefangen, die Sahne zu schlagen. Komisch, die wird ja gar nicht schaumig… und wo kommen denn die kleinen gelben Bröckchen her? Sollte die Küchenweisheit etwa recht haben, daß man bei schwülem Wetter keine Sahne schlägt, es sei denn, man will Butter? Toll, also kein Eis.
Was mache ich jetzt mit der ‚Butter-Sahne‘? Verbacken wäre am Einfachsten. Muffins? Pfefferminz-Muffins? Gute Idee!

PfefferminzMuffins.pg

Pfefferminz-Muffins

Quellenangabe: Selbst fabriziert 29.07.2006 von Sus
Kategorien: Muffin, Pfefferminz, Backen
Mengenangaben für: 6 Stück

Zutaten

2 Eier
300 Gramm Mehl
1/2 Packung Backpulver
20 Gramm Pfefferminzblätter
75 Gramm Zucker
50 Gramm Schoko-Streusel
  Guß
100 Gramm Puderzucker
3 Esslöffel Wasser; heiß
1 Tropfen Lebensmittelfarbe Grün
1 Tropfen Pfefferminzöl

Zubereitung:


Die Pfefferminzblätter waschen und klein hacken. In eine Schüssel mit dem Zucker geben und mit dem Mörser zerstampfen. (Nicht zuviel davon naschen!)

Die Schlagsahne schlagen (darf auch Butter werden :-)). Das Mehl und das Backpulver in eine Schüssel geben. Den Pfefferminzzucker dazugeben. Sahne, Eier und Schokostreusel dazugeben und verrühren.

In eine Muffinform geben und im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 20-30 Minuten backen.



Aus der Form holen und erkalten lassen. Mit dem Wasser den Puderzucker glattrühren. Dabei das Pfefferminzöl und die Farbe zugeben. Den Guß über die Muffins verteilen und mit Schokostreuseln verzieren.




Und diese Muffins reiche ich hiermit beim Garten-Koch-Event „Minze“ ein.

P.S: Einen Rest der Pfefferminz-Zucker-Mischung habe ich als Eiswürfel eingefroren. Einfach in ein Glas Mineralwasser und die Limonade ist fertig.

Hopfen-Oregano

Man darf mich einfach nicht in Gärtnereien lassen!

Hier der neuste Zuwachs:

HopfenOreganoj.pg
Hopfen-Oregano – Origanum species (oder Origanum hybridum oder Origanum rotundifolium – das Internet ist sich da nicht ganz einig.)

Die Pflanze bleibt niedrig (20-30 cm Höhe) und liebt einen sonnigen eher trockenen Standort. Sie ist mehrjährig, mit Abdeckung auch winterhart. Blüte im Spätsommer. Ihr Name kommt von den Blütenständen, die wie Hopfendolden aussehen.

Verwendet werden die Blätter zu allen Gemüsen, die Blüten zur Dekoration.
Die Blätter sind relativ groß und hart, schmecken aber nach Oregano. Man sollte sie bei Verwendung kurz durchhacken.


Schmetterlingseffekt

Auf Dans Blog von SaltShaker bin ich auf ein neues Meme gestoßen: „The Butterfly Effect“. Da es im deutschsprachigen Raum wohl noch nicht verbreitet ist, habe ich es mal übersetzt. Es geht darum, welche anscheinend kleinen Dinge oder Ereignisse Dich in Bezug auf Essen/Kochen/Lebensmittel so stark beeinflußt haben, daß sich etwas in Deinem gesamten Lebensstil geändert hat. Über ein Trackback würde er sich freuen.

At Dan’s blog SaltShaker I found a new meme: „The Butterfly Effect“. Since it seems to be unknown on German web sites I translated it. He wants to know which seemingly unimportant things or events concerning food and cooking influenced you so much it changed your life style. He wouldn’t object to a trackback.

1. Eine Zutat
An ingredient

2. Ein Gericht, ein Rezept
A dish, a recipe

3. Eine Mahlzeit (in einem Restaurant, zu Hause oder …)
A meal (in a restaurant, a home, or elsewhere)

4. Ein Kochbuch oder andere ‚Schriften‘
A cookbook or other written work

5. Eine Persönlichkeit (Koch, Autor, etc.)
A food “personality” (chef, writer, etc.)

6. Eine andere Person in Deinem Leben
Another person in your life

Hier nun meine Gedanken:
My thoughts:

1. Meine allererste auf dem Balkon selbstgezogene Cocktail-Tomate, direkt vom sonnenbeschienenen Strauch gepflückt und gegessen.
My very first cherry tomato, home-grown on the balcony, plucked and eaten directly from the plant.

2. Der Unterschied zwischen hausgemachtem Essen und Fertigprodukten wurde mir bereits als Kind bewußt. Meine Mutter kochte regelmäßig Spaghetti mit richtig schöner Sauce Bolognese. Eines Tages war ich zu Besuch bei meiner Großmutter. Meine Großmutter konnte sehr gut kochen. Sie wollte mir einmal etwas Gutes tun („… die Kinder heutzutage lieben ja diese komischen langen Nudeln …“) und kochte Spaghetti mit Tomatensauce. Da sie dieses Gericht noch nie vorher zubereitet hatte, kaufte sie Miraculi (kurze Nudeln, etwas Tomatensauce im Beutel, etwas Parmesan im Beutel). Nun ja, ich war schon damals so höflich, ihr nicht zu sagen, daß ich es grauenvoll fand.
Übrigens heißt das nicht, daß ich danach immer alles selbstgekocht und/oder gar biologisch dynamisch wertvoll haben mußte. Ich liebe Junk Food. Aber ich kenne eben auch den Unterschied.

I got to know the difference between home-made food and prefabricated products quite early in childhood. My mother regularly cooked spaghetti with real good sauce bolognese. One day I visited my grandmother. My grandmother cooked very good food. She wanted to give me a treat („… those kids today do love those strangely long noodles, don’t they?…“) and cooked spaghetti with tomatoe sauce. Since she hadn’t done this before, she bought Miraculi (short noodles, some tomato sauce in a plastic bag and some grated cheese in plastic bag). Well, even then I was polite enough not to tell her I didn’t like it at all.
It doesn’t say that after this episode I only ate home-made or even biological-dynamical food. I love junk food! But I know the difference.

3. Ich habe einmal in einem Biergarten zugeschaut, wie ein Baby zum ersten Mal in seinem Leben Schokoladeneis probiert hat. Der Vater hielt dem Kind das Eis zum Probieren hin. Zuerst kam ein sehr skeptischer Blick und dann ein vorsichtiges Lecken. Das sich langsam ausbreitende, immer größer und größer werdende Strahlen in dem kleinen Gesicht werde ich wahrscheinlich nie vergessen.

Once I had a chance to watch a little baby to eat chocolate ice cream for the first time in its live. The father held the ice cream in front of the child. At first, the child looked very sceptical and then it tried very carefully. I’ll probably never forget the sunny smile, which slowly grew larger and larger, all over the little face.

4. Die Newsgroup de.rec.mampf und das Internet im Allgemeinen. Im Gegensatz zu Kochbüchern gibt es hier zu einem Rezept unzählige Varianten. Hier habe ich zum Einen gelernt, die Quintessenzen aus jedem Rezept zu erfassen und zum Anderen, daß es völlig legitim ist, Rezepte zu variieren und zu verändern. Es ist notwendig, die wesentlichen Techniken zu kennen, aber dann kann man wunderbar spielen.

The usenet group „de.rec.mampf“ and the internet. In a single cook book normally you find one or two recipes for a dish. In the internet you find uncounted variations. Here I learned to gather the essential facts for a recipe and I also learned that it is legitimate to vary and change recipes. It is necessary to know the how (ouch!) techniques but then you can play with it.

5. Fällt mir jetzt auf Anhieb keiner ein. Biolek? Oliver, Mälzer etc. habe ich noch nie geschaut.
Einen Küchenchef (kein Promi) kenne ich, der aber leider sein Restaurant vor ein paar Jahren schließen mußte, weil es zu teuer war, die frischen Zutaten für seine wirklichen guten und leckeren Speisen zu besorgen. Die Kundschaft konnte/wollte den Preis nicht mehr bezahlen.

Right now I can’t think of anyone. Biolek (one of the first German TV cooks)? Oliver, Mälzer etc. I never watched on TV.
One chef (not famous) I know personally, but unfortunately he had to close his restaurant some years ago. It was too expensive to buy all the fresh ingrediences for his really fabulous dishes. The customers could not/would not pay the price any longer.

6. Meine Großmutter, von der ich gelernt habe, wie man gutbürgerliches deutsches Essen zubereitet, und von der ich eine Ahnung mitbekommen habe, wie man früher gekocht und gelebt hat.
My grandmother who taught me to cook good typical German food and gave me an inkling how they cooked and lived earlier in Germany.

Ich reiche das Stöckchen an alle weiter, die es haben möchten.
I tag anybody who wants to be tagged.

Technorati: , ,

Gemüse-Kaltschale und Kartoffel-Omelett

Danke schön an hier, hier, hier auch, und hier für die Anregung, auch mal eine Gazpacho zuzubereiten.

Gazpacho.jpg
Nachtrag: Geeignete Gerätschaften sind wichtig! Unbedingt entweder einen Standmixer oder eine Schüssel mit schließender Abdeckung beim Mixen verwenden! Wenn nicht, findet man rote Spritzer auf sich und der halben Küche 🙂 !

Und weil ich schon dabei war, Blog-Rezepte nachzukochen, kamen mir die Versionen einer Tortilla von da bzw. dort gerade recht.

Tortilla1.jpg Tortilla2.jpg Tortilla3.jpg
Technorati: , ,

Platt

Da ist man mal am See in Bensheim, beobachtet, wie Wolken aufziehen und so langsam ein Gewitter entsteht, und beschließt, doch lieber noch ein bisschen im nächsten Gartenmarkt zu stöbern. Von drinnen schaut man dann zu, wie es ein bisschen blitzt, ein bisschen donnert und ein bisschen regnet. Dann fährt man heim (im Gepäck natürlich Neuerwerbungen) und sieht seinen Garten:

Die Stockrose liegt platt, sämtliche Blumentöpfe liegen platt, die Paprikas und die Kartoffeln liegen platt, die Tomaten sind ein einziger wirrer, platter Haufen.

So ist man dann im strömenden Regen beschäftigt, alles wieder aufzurichten, die letzten Bambusstäbe aus dem Keller zu suchen, Tomaten zu entwirren und anzubinden, Schnecken einzusammeln, Wasser von hängenden Ästen und Pflanzen und sich selbst zu schütteln.

Seufz!