Ein Wochenende in Würzburg …

Heute morgen im Büro an der Kaffemaschine:

Kollege: Und? Was hast du so am Wochenende gemacht?
Ich: Ich war in Würzburg, lecker Pizza essen.
Kollege: Würzburg? Ist das nicht ein bißchen weit zum Essen gehen?
Ich: Nö. Nicht, wenn das Essen so gut ist und die Gesellschaft so angenehm… SmileyGrinsStatic.gif

Blogger Treffen FrankenDas stimmt, es war wirklich toll! Vielen, vielen lieben Dank an Evi, Noémi und Simone und ihre Truppe für die Idee, die Organisation und die Ausführung! Vielen Dank auch an Petra für die nette Stadtführung; es ist nicht leicht, eine Horde Foodblogger beisammen zu halten!

Nachdem ich mich nach der Ankunft am Vormittag damit vergnügt hatte, die hübschen kleinen Läden und den Markt der Würzburger Innenstadt zu erkunden (und leerzukaufen SmileyGrinsStatic.gif), ging es um kurz vor zwei Richtung Residenz. Ausgemachter Treffpunkt: Frankoniabrunnen.

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Ok, ein großer Brunnen ist gefunden…

Es standen auch ein paar Leute dort, aber da diese – ebensowenig wie ich – zuverlässig wussten, wie denn dieser Brunnen heißt, konnten es auch nur Touristen sein.

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Glücklicherweise erspähte ich eine Person mit einem Schildchen an der Jacke, dessen Logo mir bekannt vorkam. Und ja, Noémi konnte mir sofort versichern, daß ich am Frankoniabrunnen angekommen war. SmileyGrinsStatic.gif

Wuerzburg2011PotentielleFoodblogger.jpgGehören die auch zu uns?


Nach und nach trudelten auch die anderen Foodblogger ein und bekamen gleich ihre Namensschilder verpaßt. Eine gute Idee, denn man konnte schön die neugierigen Blicke auf die Schildchen beobachten, auf die dann ein „Ach, Du bist das!“ oder auch ein „Du hast ja gar keine Gurke Zucchini in der Hand!“ folgte.

Bald darauf übernahm Petra die Führung und zeigte uns die Sehenswürdigkeiten von Würzburg:

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Dom (von hinten) Neumünster

Wuerzburg2011Marienkapelle.jpgMarienkapelle (Mir unverständlich, wie so etwas Großes ‚Kapelle‘ heißen kann)

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Vierröhrenbrunnen am Rathaus St. Burkhard auf der alten Mainbrücke



Auch versteckte Kleinode bekamen wir zu sehen:

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Kreuzgang im Lusamgärtchen



Wuerzburg2011FraenkischerGerupfter.jpgDanach ging es zu einer Stärkung in ein Pfannkuchenhaus. Aufgrund der zu erwartenden Köstlichkeiten waren wir eher zurückhaltend bei den Bestellungen. Ich bestellte mir einen „Fränkischen Gerupften“, von dem allerdings die anwesenden Franken noch nie etwas gehört hatten. SmileyGrinsStatic.gif

Danach ging es zum nächsten Treffpunkt am Dom, um in der einbrechenden Dämmerung von einem ‚offiziellen‘ Stadtführer etwas über die (teilweise weniger rühmliche) Geschichte Würzburgs zu erfahren.

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Der Dom von vorne Domstraße mit Blick auf die Mainbrücke




Übrigens: Die vielzitierte Würzburger Achse von Residenz über Dom endet nicht an der Mainbrücke, sondern an der Osteria!

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Osteria O Trio am Ende des Regenbogens der Mainbrücke

Zum Essen in der Osteria stießen dann auch noch die letzten Teilnehmer dazu, so daß wir ein seeehr gemütliches Beisammensein hatten. (Die letzten anwesenden ’normalen‘ Gäste wurden sozusagen von der Foodblogger-Masse hinausgeschubst…)

Getreu dem Motto „Erst Photographieren, dann Essen“ wurden alle Speisen von allen Seiten mindestens 5x abgelichtet, teilweise sogar durch einen amtlich bestallten Beleuchter. SmileyGrinsStatic.gif

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Feigen-Crostini Gegrilltes Gemüse mit Rucola

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Italienische Polenta-Schnitten Italienischer Hühnerhaufen

Also, es war wirklich super-ober-saulecker! Ehrlich! Und ich bin froh, daß es doch noch Pizza gab, denn die waren definitiv Spitzenklasse! Dummerweise habe ich da kein Photo gemacht, ich weiß auch nicht, warum.

Das Nachtisch-Büffet konnte sich wirklich sehen lassen, aber auch hier war ich irgendwie zu beschäftigt, um es zu photographieren. Wer sich im Vorfeld sorgte, es könnte nicht genug zusammenkommen, hatte sich übrigens geirrt.

Der Abend war lang, es wurde gequatscht und gelacht, getrunken und gefuttert, Bücher und Geschenke ausgetauscht, noch mehr gequatscht, noch ein bißchen mehr getrunken, wieder gelacht…. Schön!

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Am nächsten Morgen habe ich noch einen kleinen Spaziergang zur Marienfestung gemacht und zum Abschluss einen schönen Blick über Würzburg genossen:

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Würzburg, ich komme wieder, zum nächsten Bloggertreffen oder auch so!

Auch ich schließe mich dem Reigen an und verlinke auf die anderen schönen Beiträge mit anderen Photos und anderen Ansichten:

Simone von Pi mal Butter

Evi von kycheBericht

Noémi von SammelhamsterBericht

Jutta von SchnuppschnüssBericht

Petra von Brot und RosenBericht

Heike von Heikes BlogBericht

Ralf von WuerzblogBericht hier und auch hier

Azestoru von AzestoruBericht

Robert von lamiacucinaBericht

Kathi von KochfroschBericht

Petra von Chili und CiabattaBericht

Eva von Deichrunner’a KücheBericht

Anikó von Paprika meets Kardamom

Franz von Einfach köstlichBericht

Karin von Dies‘ und das und süsse Sachen…Bericht

Alex von Mein I-TüpfelchenBericht

Tina von FoodinaBericht

Miri von Miris kitchenBericht

Rosa von Schnuppensuppe

Uwe von HighFoodality

Ina von Essen aus Engelchens KücheBericht

Werner von Cucina e piu

Ann von DillspitzenBericht

Hartwig von Lotta – kochende LeidenschaftBericht

Nathalie von Cucina Casalinga

Andrea von Einfach GuadBericht

Billi von KräutersturmBericht

Jemanden vergessen?


Fress:publica 09 – Nachlese

So, jetzt nachdem ich noch schnell meinen Kochblogger-Pflichten nachgekommen bin, kann ich mich dem Highlight des letzten Wochenendes widmen: Die Fress:publica 09, die nach ein paar Anlaufschwierigkeiten (neue Location, Termin-Überschneidungen, bunt gemischte Zu- und Absagen, etc.) am Samstag in Maintal-Hochstadt stattgefunden hat.

Nach einer pittoresken Anfahrt kam ich an einem Ort an, in dem die Häuser statt Wetterhähnen Bembel auf dem Dach tragen. Nach zufälligerweise gleichzeitigem Einchecken im Hotel trafen Sebastian und meinerseits pünktlich im Neuen Bau des Fressack ein. Louie war sichtlich nervös, denn wir waren die ersten. Aber nach kurzer Zeit trafen auch die anderen Teilnehmer ein; nicht ganz so viele wie erwartet, aber genügend für eine gemütliche Runde.

Es wurde viel geredet, neue Bekanntschaften wurden gemacht und alte erneuert.

FressPublica09_Lampen.jpgUnter anderem wurde über die Dekoration gerätselt: Warum ist diese Lampe rosa? Warum ist der Dachüberstand innen und nicht außen? (Warum verbringt der Mensch soviel Zeit mit dem Tragen von Digitaluhren?)

Sozusagen als Hors d’œuvre wurde der legendäre Pälzer(!) Saumagen serviert. Die übrigen Mitbringsel gehörten eher zur Kategorie ’süß‘ und wurden für später aufgehoben.

Doch nun zum Essen:

Beim Servieren der einzelnen Gänge war zuerst allgemeines Rätselraten über die einzelnen Zutaten angesagt.

FressPublica09_HessischeGazpacho.jpgAls Vorspeise gab es eine hessische Gazpacho mit grüner Paprika, Apfel, Apfelwein und viel Chili. (Louie, darf ich Dich um das Rezept bitten?)

FressPublica09_Risotto.jpgDer nächste Gang schmeckte extrem lecker, aber niemand kam auf das ‚Secret Ingredient‘: Lakritze! Nein, das sind nicht die schwarzen Stücke auf dem Bild, denn hier handelt es sich um sehr kross angebratene Blutwurst, dazu Tintenfisch-Ärmchen. Das Risotto wurde mit Wasser, in dem Lakritze-Schneckscher aufgelöst waren, gekocht. Ein sehr subtiler Geschmack.

FressPublica09_Kalbskotelett.jpgAls Hauptgang gab es mediterran mariniertes Kalbskotelett mit Oliven-Kartoffelstampf und karamellisierter Roter Bete (mit übrigens durch den Zucker geschlossenen Poren!).

FressPublica09_MalzBrulee.jpgBeim Nachtisch gingen die Ideen auseinander: von Ovomaltine über Porridge bis zu Müsli mit angebrannten Marshmallows war alles vertreten. Dabei handelte es sich in Wirklichkeit um eine brülierte Creme mit Treber.

Als Getränke gab es neben dem obligatorischen Apfelwein auch Bier aus der direkt nebenan gelegenen Brauerei. (Wie praktisch!) Das Whisky-Bier mit schottischer Gerste ist nur zu empfehlen!

Auch die Spirituosen-Auswahl ist – wie gehabt – überwältigend: Wo bekommt man denn sonst allein drei (oder vier?) verschiedene Quittenbrände angeboten?

Nebenher wurden dann auch zu später früher Stunde die übrigen Mitbringsel verkostet: gluschtige Engadiner Nußtorte, kultige Schokoladentorte ohne Mehl (und ohne Rand), Äppelwoi-Schillee und Pralinen.

Dabei wurde über Gott-und-die-Welt diskutiert, Theo bloggte zwischenzeitlich live, neue Schlüsselbund-Kommunikationstechnologien wurden beäugt; Barbara und Elli entdeckten ihre gemeinsamen China-Erfahrungen, während Ellis Lebensgefährte (m. sing.) Andrea fleißig photographierte. Poulette beklagte ihren Mangel an Dialekt, der bei allen anderen zugegebenermaßen bei vorgerückter Stunde immer stärker wurde. Begleitet wurden wir dann auch von Ingo, dem bierbrauenden Nachbarn, einem anhänglichen Feuerwehrmann aus dem Ort und einem Trupp hungriger und durstiger Finnen.

Irgendwann wachten die Vögel auf und begannen, ihr Morgenlied zu singen. Es wurde kurz gerätselt, ob man ein Hotelzimmer, in dem man nicht übernachtet hat, auch bezahlen muß. So allmählich kamen dann aber doch Ermüdungserscheinungen auf und die Runde löste sich langsam auf. Noch ein letztes Posieren zum Abschluß und auf dem Weg zum Hotel wurde der Himmel schon blau.

FressPublica09_Spatz.jpgWenn dieser kleine Kerl und seine geschätzten 375000 Kumpels nicht so einen Radau gemacht hätten, hätte ich vielleicht die zweieinhalb Stunden bis zum Frühstück mit Barbara und Sebastian noch ein wenig schlafen können.

Es war ein schöner Abend in toller Gesellschaft und genialem Essen!

Danke, Louie, danke Euch allen!


fress:publica08 – Mein Bericht

Aus familientechnischen Gründen komme ich leider erst heute dazu, meinen eigenen Beitrag über die fress:publica08 zu schreiben.

Es begab sich aber zu der Zeit, als ein hessischer Wirt auf die Idee kam, ein Blog zu führen. Und wie das nun so ist, tummelten sich bald viele Koch- und Anders-Blogger in seiner virtuellen Gaststätte. Viele führten rege Gespräche und erregte Diskussionen und manche saßen einfach still in der Ecke, so still, daß man sie nie wahrnahm. Eines Tage ließ der Wirt verlauten, er fände es ganz schön, wenn man sich nicht nur in der virtuellen, sondern in der realen Gaststätte zum gemeinsamen Plausch und Speisenverzehr treffen könnte. Er lud alle ein: die aktiven und die inaktiven, nur die Veganer mußten draußen bleiben. Und so geschah es dann auch: letzten Samstag (vorgestern) traf sich alles, was Rang und Namen sich in der Food-Blogger-Szene tummelt und Zeit und Lust hatte, beim Louie im Goldenen Engel in Bergen-Enkheim.

Bei den Vorstellungen gab es dann schon überraschende Momente: „Dich habe ich mir aber viel größer/kleiner/älter/jünger/blonder/dunkelhaariger vorgestellt!“. Und es ist auch witzig, wenn man erst an seinem Blognamen erkannt wird.

Es wurde gelacht, getrunken (der Apfelwein mit Quitte ist einfach göttlich! Wo kann ich bitte ein Faß davon bekommen?), sich mit netten Menschen unterhalten, die man zwar vorher noch nie gesehen hat, die einem aber trotzdem bekannt vorkamen, gegessen, getrunken, gelacht, wieder gelacht, Erfahrungen ausgetauscht (über das Kochen, das Essen an sich und im Speziellen, das Bloggen, das Photographieren beim Essen beim Bloggen, …), noch mehr gelacht, noch mehr …

Entweder bin ich oder flickr zu blöd, aber meine hochgeladenen Bilder (incl. richtigem Tag) werden nicht gefunden. Sachdienliche Hinweise nehme ich jederzeit gerne entgegen. Deshalb hier ein direktes Verlinken auf die Photos. Geht auch nicht. Grummel! … Aber zwischenzeitlich weiß ich, daß man erst 5 Bilder hochgeladen haben muß, damit der Account „reviewed“ wird, und dadadanach werden sie erst freigegeben. Tja, also dann doch hier und in ein paar Tagen bei flickr:

Der Eingang des Golden Engels in Bergen-Enkheim:

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Deckelcher oder Hessische Tapas: runde Brotscheiben (Apfelweinbrot, was sonst?) mit neckischem Belag, die gaaanz zufälligerweise genau ein kleines Apfelweinglas zudecken können.

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Die Teilnehmer waren aus allen vier Himmelsrichtungen herbeigeströmt und scheuten keinerlei Mühen, etwas aus der jeweiligen Heimat mitzubringen. Dadurch kam ein überregionales Buffet zustande, hier ein klitzekleiner Auschnitt:
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Nachdem alle schon satt waren, ging es erst richtig los: Grüne Sauce-Risotto mit Kassler und karamelisiertem Speck. Eine tolle Idee! Saulecker!
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Himmel und Erd? Himmel auf jeden Fall! (Normalerweise kann ich Blutwurst nicht ausstehen, aber diese hat selbst mir geschmeckt.)

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Pata Negra-Schwein auf Wirsing (mit Zitrone? Zitronengras?) und angebratener Chorizo. Hmm, lecker!

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Und als alle schon nicht mehr Piep! sagen konnten, kam noch der (offizielle) Nachtisch: Frankfurter Bettelmann. Ich muß gestehen, dieses Gericht kannte ich noch nicht. Das Grundrezept besteht aus altem Brot, Äpfeln, Apfelwein und Zucker. Hier wurde es u.a. noch mit etwas Schokolade und einer Vanille-Sabayone(?) erweitert.

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Und der Abend wurde lang und länger, man unterhielt sich, lachte miteinander und fand genauso wenig wie das Schnecksche den Weg nach draußen.

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Es war ein wundervoller Abend. ich habe es noch nie erlebt, daß eine Gruppe wildfremder Menschen so spontan gemeinsam nett und fröhlich sein kann.

Danke, Louie!

Ich warte gespannt auf die Wiederholung als fress:publica09. (Oder darf man gar auf die fress:publica08 2.0 hoffen?)