Auswärts…

Gelegentlich bleibt die heimische Küche kalt, besonders wenn es woanders was Leckeres zu essen gibt…

Der Ort war wieder einmal das Margarete in der Frankfurter Altstadt und der Anlass war wieder einmal ein neues Buch von Stevan Paul: „Deutschland vegetarisch“, ein Kochbuch mit altbekannten oder auch fast vergessenen Rezepten aus Deutschland, die kein Fleisch benötigen. Ich glaube, es gibt mittlerweile (so gut wie) keinen deutschen Food-Blog, auf dem dieses Buch nicht schon in der einen (rezensiert) oder anderen (nachgekocht) Form aufgetaucht ist.
Sich daraus bedienen lassen, hat natürlich seinen eigenen Reiz. SmileyLecker.gif

MargareteFfm201310_ZiegenkaesebrotMitBirne.jpgGratiniertes Ziegenkäsebrot mit Birnen-Selleriesalat

MargareteFfm201310_GriessuppeMitSteinpilzen.jpgGebrannte Grießsuppe mit Herbstgemüse und Steinpilzen

MargareteFfm201310_RosenkohlMaronenKartoffelkloesse2.jpgRosenkohl & Maronen mit Kartoffelklößen

MargareteFfm201310_OfenschlupferMitApfel.jpgOfenschlupfer mit Äpfeln und Rosinen

Die Speisen waren wieder einmal sehr, sehr lecker, wenn auch zwischen den einzelnen Gängen (Buchmessen-Andrang-bedingt) viel Zeit zum Unterhalten blieb. Aber in netter Gesellschaft aus dem Blogger-Universum war das ja auch ganz schön.

Gerne wieder… SmileyGrin.gif


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So, …

… das war er mal wieder: der Jahresurlaub – wie immer viel zu kurz. Neben Garten-Wurschteln und Im-Haus-Wurschteln waren wir für eine Woche in Portugal, in Lagos an der Algarve. Lagos ist ein nettes kleines Städtchen inklusive teilweise Jahrhunderte alter Innenstadt mitsamt Stadtmauer. Auf der einen Seite befindet sich ein kilometerlanger flacher Sandstrand, auf der anderen Seite gibt es die klassischen, von Jahrmillionen ausgewaschenen Felsen mit kleinen sandigen Buchten. Dort haben wir die meiste Zeit unseres Urlaubs mit Sonnenbaden und Faulenzen verbracht.

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Praia Dona Ana

In den Felsen konnte man wunderbar die versteinerten Muscheln und Schnecken betrachten und über die Vergänglichkeit des eigenen Wesens sinnieren. Auch ein Froschskelett (nehme ich zumindest an) konnte man erkennen:

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Versteinertes Froschskelett

Mit dem Wetter hatten wir Glück, denn bis auf einen Regentag gab es Sonnenschein pur. An diesem Tag haben wir dann auch einmal die Markthalle von Lagos besucht. Es war so schade, keinen Fisch mit nach Hause nehmen zu können.

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Fische in der Markthalle von Lagos

Als sich das Wetter am selben Tag dann doch etwas besserte, haben wir noch einen Ausflug nach Ponta da Piedade, dem südlichsten Zipfel von Lagos, gemacht. Dort sind die Felsen stark vom Meer ausgehöhlt, so daß lauter ganz kleine Buchten und Grotten entstanden sind. Über eine ziemlich steile Treppe kann man bis ganz nach unten laufen. Es gibt aber auch Bootstouren, die sich bei Ebbe und schönem Wetter bestimmt lohnen.

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Ponta da Piedade

Möwen gab es wirklich ziemlich viele da. Wenn sie malerisch irgendwo herumsaßen oder -flogen, waren sie ja ganz nett. Aber wenn sie bei Sonnenaufgang auf dem Nachbargebäude aus vollem Hals im Chor brüllen, ist das weniger witzig. Außerdem mußte man morgens auf sein Frühstück aufpassen:

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Attention please: Don’t leave your breakfast unattended!

Am Tag vor dem Regenwetter hatte es anscheinend auf dem Meer einen kleinen Sturm gegeben: statt glasklarer glatter Wasseroberfläche stürmten jetzt nicht gerade meterhohe Wellen auf den Strand zu, aber zumindest doch so stark, daß die Bademeister jeden wieder aus dem Wasser scheuchten, der mehr als einen Meter weit ins Meer wollte.

Vor dem Urlaub hatte ich mir für mein Smartphone für wenig Geld eine wasserdichte Hülle besorgt. Leute, ich sag Euch, das hat Spaß gemacht!

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Heranrauschende Wellen

Und noch eins. weil’s so schön war:

PraiaDonaAnaWellen2.jpg

Platsch! Spritz!

Und natürlich dürfen die Mitbringsel auch nicht fehlen:

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  • Viele verschiedene Plätzchen aus einer alteingesessenen portugiesischen Bäckerei
  • Diverse Ziegen- und Schafskäse
  • Diverse Chorizo-Würste
  • Fleur de Sel
  • Sardinenpaste und Ölsardinen
  • Rosé-Portwein
  • Piri-Piri-Peperonis
  • Frische Feigen
  • Gewürzpaste für Hähnchen
  • Selbstgesammelte Muscheln (auch versteinerte)
  • Rezepte
  • Ein bißchen Modeschmuck
  • Selbstgesammelte Samen
  • Kühlschrankmagnete

Hach ja …


Schlaraffenland in Frankfurt…

Samstag abend war dann leckere Unterhaltung angesagt: Im Frankfurter Restaurant Margarete gab es abwechselnd eine schöne Geschichte (vom Autoren selbst) vorgelesen und dann das dazu passende Gericht (von den Köchen genial zubereitet) serviert.

1. Kapitel: Nachtschichten
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Jakobsmuschel / Gurke / Wasabischaum / knusprige Nori-Alge

2. Kapitel: Wellenreiter
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Fisch des Tages / Salat / Calamares / Kichererbsen / Tomaten / Kräuter

3. Kapitel: Revolution
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Ochsenbacke / Safran-Risotto

4. Kapitel: Bauchgefühl
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Gewürzter Grießbrei / Honig

Danke, Stevan, für den schönen Abend!

P.S.: Die Geschichten und die dazugehörigen Rezepte lassen sich übrigens in diesem Buch nachlesen.


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Mallorca im Frühling…

Mitte Februar verschlug es uns für eine Woche nach Mallorca. Wir wollten endlich auch einmal im zeitigen Frühjahr Urlaub machen und die mallorquinische Mandelblüte war schon immer ein Wunschtraum von mir.

Dummerweise hatte den bereits geschriebenen, fast vollständigen Urlaubsbericht die gemeine USB-Stick-Freß-Laus vernichtet, so daß es damit ein bißchen später als geplant wurde.

Als wir ankamen, war strahlender Sonnenschein und angenehme Temperatur, was sich aber in den folgenden Tagen leider ändern sollte. Es war abwechselnd wolkig, windig, regnerisch, dann doch wieder sonnig, aber insgesamt viel zu kalt. Am letzten Tag hat’s sogar geschneit! Das hat uns aber nicht davon abgehalten, möglichst viel zu erleben und den Urlaub zu genießen. SmileyGrinsStatic.gif

Gewohnt haben wir diesmal in Puerto de Sóller an der Westküste Mallorcas, dem Ort mit der einzigen Straßenbahn der Insel. Es ist ein Vorort von Sóller, welches in einem Talkessel der Serra de Tramuntana liegt. Durch diese geschützte Lage wurde hier schon vor Jahrhunderten erfolgreich Obst und Gemüse angebaut, vor allem aber Oliven- und in späterer Zeit Orangen- und Zitronenbäume.

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Puerto de Sóller von oben

Das Hotel war cool: ein Landgut aus der Mitte des 17. Jahrhunderts inklusive der alten Gemäuer und Gewölbe und einer gut erhaltenen Ölmühle mittendrin.

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Hotel von außen
 
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Aufenthaltsraum mit Kamin und Ölmühle

Um überhaupt nach Sóller zu kommen, haben wir dieses Mal ein Auto gemietet; außerhalb der Saison eine recht günstige Angelegenheit. Damit sind wir dann quer über die ganze Insel getuckert – Paßstraßen rauf und wieder runter, durch kleine und größere Ortschaften hindurch und drumherum.

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Coll de Sóller – Passstraße nach Sóller über die Serra de Tramuntana
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Puig Major – der höchste Berg Mallorcas
 
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Fornalutx – angeblich das hübscheste Dorf der Balearen
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Plaça d´Espanya in Lluc Major
 

Mit der Mandelblüte war das so eine Sache: Es gibt zwei Sorten von Mandelbäumen: frühe weißblühende Süß- und später rosablühende Bittermandeln. Die erste Sorte hätte eigentlich schon verblüht sein müssen, da aber das Wetter auch hier in diesem Jahr ein wenig gesponnen hat, konnten wir noch beide Sorten bewundern.

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Weiße und rosa Mandelbäume bei Sonnenschein
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Rosa Mandelbäume vor dicken Wolken

Durch die geschützte Lage wachsen in Sóller und Umgebung auch Zitronen-, Orangen- und Clementinenbäume besonders gut. Gerade jetzt ist Erntezeit und überall wurden die Früchte kistenweise angeboten. Der frisch gepresste Saft hat einfach köstlich geschmeckt!

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Orangenbäume in Sóller am Bahnhof

A propos köstlich: Wie schon hier gezeigt, war natürlich frischer Fisch das Essen der Wahl. Aber auch Niedertemperatur-gegarte Schweinebäckchen und Milchlammkeulen waren auch nicht zu verachten, schon gar nicht bei dieser Aussicht:

Mallorca2013Sonnenuntergang.jpgSonnenuntergang in Puerto de Sóller

Natürlich sind wir auch mit dem öffentlichen Nahverkehr gefahren, z.B. mit der Metro nach Palma:

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Metro in Son Sardina
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Kathedrale Sa Seu in Palma

Die eigentliche eisenbahnige Attraktion, den Ferrocarril de Sóller, den Schmalspur-Zug, der über eine wunderschöne Bergstrecke Palma mit Sóller verbindet, haben wir dieses Mal nur von außen (sprich: von vorne, hinten, oben, unten und von der Seite natürlich auch) photographiert, denn gefahren sind wir damit schon öfter.

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Ferrocarril de Sóller im Bahnhof in Palma

Früher gab es nur die steile und enge Paßstraße als Verbindung der beiden Orte. Da hatte dieser Zug eine recht große Bedeutung. Durch den Bau eines drei (oder vier?) km langen Tunnels ist er heute eher eine Touristenattraktion.

Und natürlich war da ja noch die bereits erwähnte Straßenbahn, die Sóller mit ihrem Hafen Puerto de Sóller verbindet.

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Straßenbahn (Originalwagen aus 1913) am Hafen in Puerto de Sóller

Gebaut wurde sie 1913 sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr, hat glücklicherweise die Modernisierung verschlafen und dient heute Touristen und Einheimischen gleichermaßen als Transportmittel.

Am letzten Tag hatten wir vor dem Abflug noch zuviel Zeit und sind kurzerhand zum Platja de Palma gefahren, um die deutsche Touristen-Hochburg „Ballermann 6“ und Umgebung kennenzulernen. Eigentlich war es ganz hübsch da, so ohne Touristen. Es hatte was von verlassenen Rummelplätzen und Dornröschenschlaf.

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Platja de Palma im Winterschlaf

Und – wie immer – zu guter Letzt die gemischten Mitbringsel, diesmal schon im Hotelzimmer aufgenommen:

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Mitbringsel – diesmal schon im Hotel photographiert

  • Lomo und Bellota-Schinken, Sobrasada artisana und Ziegenkäse vom Mercat de l’Olivar in Palma
  • Samen von Pimiento de Padrón (mittlerweile schon ausgesät) und Mimosenbaum
  • Mandeln und 4 kg Orangen vom Wochenmarkt in Sóller
  • Mal wieder eine Kochzeitschrift
  • Tomaten ‚Raff‘ (eine spezielle Sorte aus Almería; anscheinend gerade der Hype…)
  • Hierbas dulces und secas
  • Mallorca2013Palo.jpgPalo (ein sehr interessanter Likör, muß ich mal ausprobieren, was man damit anstellen kann)
  • Ausgebuddelte ‚Lilie‘ (Ästiger Affodill bzw. Asphodelus aestivus), diverse gesammelte Samen
  • Coca de patatas aus Valldemossa, Ensaimadas und Palmeritas
  • Olivenöl, Orangenessig und -marmelade aus Sóller
  • DVD über die Ferrocarril de Sóller
  • Oliven, Nocilla und Mandelschokolade aus dem Supermarkt
  • Hustenbonbons (die es fast überall, aber nicht in Deutschland gibt)
  • Und last-but-absolutely-not-least eine schön bunte ‚Designer‘-Handtasche

Kleine Zeitreise…

Am Samstag waren wir auf einem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf der Ronneburg. Das Wetter war super, nur ein bißchen arg kalt.

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Die Ronneburg

Außerhalb der Burg war der mittelalterliche Markt angesiedelt mit Marktbeschickern, die alles feilboten, was der Hobby-Ritter und sein Burgfräulein so brauchen. Auch für das leibliche Wohl ist natürlich entsprechend zünftig gesorgt. In der Burg gab es noch weitere Verkaufsstände, die dann teilweise etwas mehr ins weihnachtliche Ambiente paßten. Die Ronneburg selbst ist als Museum sehr gut erhalten und es hat richtig Spaß gemacht, herauszufinden, hinter welcher Tür und welchem Gang sich jetzt ein Museumsraum oder ein Verkaufstisch befindet.

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Scriptorium

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Verkaufsstand mit vielen Drachen und anderen Wesen

Natürlich sind wir auch auf den Turm gestiegen:

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Aussicht vom Bergfried (leider mit Gegenlicht…)

Am meisten beeindruckt hat mich allerdings die Tatsache, daß wirklich viele Besucher (grob geschätzt 15-20%) kostümiert kamen: vom Ritter mit quietschender Rüstung SmileyGrinsStatic.gif über edle Herren und Damen mit feinen Gewändern zu Abenteurern mit Schwert und Pelzumhang zu Highlandern mit Schottenrock (bei der Kälte!!) und einfachem Volk mit Wollumhang und Wollhose war alles vertreten. Selbst kleine Kinder waren teilweise perfekt kostümiert. Anscheinend greift dieses Hobby weiter um sich, denn wir gehen schon seit Jahren immer mal wieder auf solche Mittelalter-Märkte, bei denen aber bisher fast nur die Schausteller in zeitgemäßen Gewändern gekleidet waren.

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Der Bergfried Außerhalb der Burgmauern

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In der Burgküche wird auch (fast) stilecht gekocht…

Ronneburg2012Leute2.jpg Ronneburg2012Turm.jpg
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Soldaten, Nikoläuse, einfache Handwerker oben: Innenhof
unten: Gut gekühltes Warenangebot

Fazit: Perfekte Kulisse und es hat Spaß gemacht. Wer sich inspiriert fühlt: Nächstes und übernächstes Wochenende findet der Markt auch wieder statt.


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Schön war’s…

Ende September waren wir für eine Woche auf Mallorca, im Nordosten der Insel. Es sollte ein gemütlicher Badeurlaub mit ein paar Ausflügen werden. Und so kam es dann auch…

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Das Hotel war echt in Ordnung und der Strand wirklich toll: feiner Sand, ein paar Palmen und Pinien und man konnte/musste ca. 50 m ins Meer hineinlaufen, bevor der Bauchnabel naß wurde. Das Wasser war erstaunlich klar und sauber. (Da hat sich in den letzten Jahren viel zum Guten geändert, denn früher waren Mallorcas Strände manchmal nicht wirklich angenehm.)

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Neben gepflegtem In-der-Sonne-und-im-Schatten-Rumlümmeln-und-den-Liebsten-ins-Wasser-schubsen waren wir natürlich auch unterwegs, wäre ja sonst doch etwas langweilig.

Als Erstes waren wir in der eigentlichen Stadt Alcúdia: Vor ca. 4000 Jahren siedelten sich wenige Kilometer von der Küste entfernt die ersten Menschen an. Die Römer errichteten dort vor ca. 2000 Jahren die Stadt Pollentia, die sogar zur damaligen Hauptstadt der Balearen erklärt wurde. Typisch römische Infrastruktur (Tempel, Marktplatz, Amphitheater und Villen, Straßen und Kanalisation) ist bis heute erhalten und kann besichtigt werden.

Nach der Zerstörung der Stadt durch die Vandalen war erst einmal nicht mehr viel los, bis die Mauren vor gut 1000 Jahren etwas weiter nördlich das heutige Alcúdia errichteten. Im Mittelalter wurde die Stadt wieder zu einem Handelszentrum und es wurden sowohl die Església de Sant Jaume (Kirche des heiligen Jakob) als auch die heute noch erhaltenen Stadtmauern und -tore errichtet.

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Kirche San Jaume in Alcúdia, davor die römischen Ausgrabungen

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Viele Tapas in einem Tellerchen Porta de Xara (oder Porta del Moll)

Nach ein bißchen Bummeln durch die Altstadt kamen wir auf dem Rückweg in Richtung Strand an einem Friedhof vorbei. Ich gehe ganz gerne mal in fremden Gegenden auf die Friedhöfe. (Also nicht unbedingt absichtlich, aber wenn ich an einem vorbeikomme, schaue ich ihn mir dann auch mal an.) Es sind doch immer wieder interessante Unterschiede zu entdecken.

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Hier waren z.B. Farbphotos der Verstorbenen in die Grabsteine und Grabplatten eingelassen, die erstaunlicherweise selbst nach 10-15 Jahren immer noch nicht verblaßt waren.

Am nächsten Tag waren wir im Nachbarort C’an Picafort auf dem Markt. Allerdings orientierte sich dieser Markt hauptsächlich an den Touristen: 2 x Obst und Gemüse, 1 x Wurst und Käse inklusive Einschweiß-Service und gefühlte 3000 Stände mit Modeschmuck, T-Shirts, Sandalen, absolut echten Lederhandtaschen zu unschlagbaren Preisen, noch echteren Rolex-Armbanduhren und vielem anderen Nippes.

Etwas Neues haben wir dann doch entdeckt:

Ginjols oder Azufeifas (Ziziphus zizyphus (sin. Zizyphus jujuba)), laut dem Händler eine rein mallorquinische Spezialität, aber Tante Wiki weiß es besser. Man ißt sie roh oder bereitet Marmelade daraus.

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Ginjols Hübsche Peperoni-Ketten

Einen Ausflug auf den nördlichsten Zipfel von Mallorca haben wir uns nicht entgehen lassen:

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Der Leuchtturm von Cap Formentor Das Meer, unendliche Weiten…

Und natürlich kam auch die Eisenbahn nicht zu kurz: Wir fuhren mit dem Bus nach Manacor, dann mit Diesel-getriebener Bahn nach Enllac; dort Umsteigen in elektrische Wagen über Inca nach Palma.

In Palma war der Besuch der Markthalle natürlich Pflichtprogramm:
PalmaMercatDOlivarCollage3.jpg

Nach ein bißchen Bummeln, Mittagessen und Photographieren der Gegend rund um den Bahnhof ging es wieder mit dem Zug nach Inca, um aus Zeitgründen sicherheitshalber direkt mit dem Bus nach Alcúdia zurückzufahren.

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Ein hübscher Innenhof in Palma Wetter-Meßstation auf dem Plaça d’Espanya

Ach ja: Wer Eisenbahnfahren mag, sollte bei einem Mallorca-Besuch unbedingt mit der Bahn nach Sóller bzw. dann mit der Straßenbahn nach Port de Sóller fahren, vorzugsweise mit dem Tren Panorámico mit Zwischenhalt zum Photographieren. Es lohnt sich wirklich! Die Fahrt durch die Berge und die entsprechenden Aussichten sind toll!

Ansonsten sind auch die Tropfsteinhöhlen in der Gegend sehr interessant, aber die kennen wir auch schon. SmileyGrin.gif

Pflanzen gab es natürlich auch:

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Mastix-Strauch (Pistacia lentiscus) Dreifarbige Mirabilis Jalapa

Ja, und dann war der Urlaub auch schon wieder vorbei.

Das alles trat die Rückreise mit uns an:

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  • 1 Handtasche aus garantiert echtem Leder (ja, nee, is‘ klar, für 10 Euro…)
  • 1 T-Shirt
  • 1 neuer Wedel für den Grill (gibt’s komischerweise in Deutschland nicht mehr)
  • 2 große Gläser Nocilla
  • 2 Kochzeitschriften (kann ich sogar erstaunlich gut entziffern)
  • diverse Deko-Eidechsen als Mitbringsel
  • Hierbas de Mallorca, seco und mezclates, ebenfalls Mitbringsel
  • Mallorquinische Kapern
  • Sobrasada artesana vom Markt in C’an Picafort
  • Ziemlich guter Schinken aus Palma
  • Schwarze Peperoni, getrocknet
  • Tomatensamen „Andenhörnchen“
  • Mandelcreme
  • Meeresfenchel, eingelegt
  • Harina de Fuerza (Wollte eines der Rezepte aus den Zeitschriften haben)
  • Ginjols
  • Cheddar von der Isle of Man (Wie kommt der denn nach Mallorca???)
  • Boquerones (sauer eingelegte Sardellen)
  • Sardinen in Escabeche (à la Brathering sozusagen)
  • 2 große Toblerone mit neuer Sorte vom Flughafen
  • Samen vom Jacaranda- und vom Ficusbaum
  • Selbst ausgebuddelte Zwerg-Zwergpalme

Schon wieder ein Ausflug…

Zugebenermaßen war ich die letzten Tage nicht nur am Schmökern: Zuerst war noch viel zu tun, bevor der wohlverdiente Jahresurlaub angetreten werden konnte, dann gab es mal wieder Grund zum Feiern; ich war im Garten, den Sonnenschein ausnutzen, und ganz spontan schlug der Liebste vor, wir könnten doch noch auf die Landesgartenschau in Nagold fahren. Äh, ok, nette Idee, aber wieso das denn? Naja, war die Antwort, es wäre doch ein schöner Ausflug und außerdem stünden da auf dem Gelände so eine Lok und ein paar Rollböcke rum, die man dabei gleich mitbesichtigen könne…

Aah ja…

Und so machten wir uns am Freitag in aller Frühe auf nach Nagold, wo wir bei strahlendem Sonnenschein am Bahnhof gleich von der Burgruine Hohennagold begrüßt wurden.

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Nagold2012Blumenpflaster.jpgBlümchen auf dem Straßenpflaster wiesen dem Besucherstrom den richtigen Weg.

Die Landesgartenschau ist in Nagold in zwei Bereiche unterteilt, die durch ’normale‘ Straßen getrennt sind. Um problemlos von einem Bereich in den anderen wechseln zu können, bekamen wir an der Kasse ein Armbändchen verpaßt, wie man es von all-inclusive Urlauben vielleicht kennt.

[Eine Sache zwischendurch: Die Landesgartenschau begann Ende April und endet Mitte Oktober. Wir waren jahreszeitlich und veranstaltungstechnisch natürlich recht spät dran. Alle gemachten Beobachtungen unsererseits beziehen sich auf diese früh-herbstliche Jahreszeit.]

Zu Beginn des nördlicheren Abschnitts gibt es ein Gebäude einer ehemaligen Brauerei, welches jeden Monat einem anderen Themenbereich gewidmet ist, bei dem sich die ortsansässigen Floristen austoben können. Aktuell ging es um „Zeitliches und Ewiges“ bzw. Trauerfloristik aller Religionen.

Nagold2012TrauerFloristik.jpg. Nun ja, wie gesagt: die Floristen hatten ihren Spaß…

Als wir wieder draußen waren, fielen uns zuerst die einzelnen Beete auf, die am Flusslauf angelegt waren: jeweils Staudenbeete mit 4-6 Pflanzenarten, von denen das Nachbarbeet so 3/4 ebenfalls enthält, aber den Rest mit anderen Blumen ergänzt hat. Dieses Konzept zieht sich durch die gesamte Landesgartenschau und hat uns sehr gefallen. Und was ich besonders toll fand: in jedem Beet gibt es zu jedem Pflanzentyp ein Etikett mit dem jeweiligen Artnamen und der Sortenbezeichnung. Man musste manchmal etwas suchen, weil die Pflanzen alles zugewuchert haben, aber sie sind da!

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Das erste von vielen Beeten…

Natürlich gab es auch Kunst im Wasser:

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Künstlerisch angehauchtes Treibgut

(Ach ja, ich hätte bitte gerne auch einen so schönen Fluss in unserem Ort…)

Es wurden viele Themen angerissen, die sich in einem Stadtpark verwirklichen lassen: z.B. ein Rosengarten, ‚Spielplätze‘ für alle Altersgruppen (Schach-Garten, Wasser- und Rutschengärten, Hochseilgarten, Kamelreiten), daneben Bauprojekte mit Verbindung von Technik und Kultur:

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Haus aus Platanen und Stahl

Aber auch Gärten mit alten und neuen nützlichen Pflanzen für Küche und Kosmetik wurden vorgestellt:

Nagold2012KraeuterAngesetzt.jpg Nagold2012Kolbenhirse.jpg
Angesetzte Kräuter für die Kosmetik Kolbenhirse

Irgendwann kamen wir dann doch zu des Liebsten eigentlichem Ziel:

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Eigentlich eine kleine Gleisanlage mit einigen Fahrzeugen zur Erinnerung an die Schmalspurbahn von Nagold nach Altensteig, aber im Detail die Darstellung, wie man große Güterwagen mit Hilfe von Rollböcken ganz einfach auf Schmalspur bewegt. (Man lernt doch immer noch dazu…)

Nachdem das geklärt war, schauten wir uns noch einige Garteninspirationen und noch viel mehr Staudenbeete an:

Nagold2012Staudenbeet2.jpg Nagold2012BeetMitGruenkohl.jpg
Aster mit Duftnessel Aster mit Grünkohl-Palme

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Und noch ein Staudenbeet…

Nagold2012Staudenbeet4.jpg

Auch sehr hübsch…

Interessant fand ich auch ein Beet mit verschiedenen Erika- und Heidekrautarten, die es so im Handel gibt. Normalerweise holt man sich ja Pflanzen von ein oder zwei Sorten, aber als Gesamtkomposition macht sich das Ganze gar nicht schlecht.

Nagold2012ErikaBeet.jpg

Nach dem Verlassen des Gartenschau-Geländes schlenderten wir noch kurz durch die Altstadt, bewunderten die einzelnen Häuser unterschiedlichster Stilarten, die tatsächlich direkt nebeneinanderstehen, …

Nagold2012AlteApotheke.jpg Nagold2012Fachwerkhaus.jpg
Alte Apotheke Krummes Fachwerkhaus, gleich nebendran

… genossen noch ein Eis und wurden dann von der Eisenbahn wieder nach Hause gebracht.

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Hotel Post

Fazit: Eine hübsche Veranstaltung, die den normalen Menschen ansprechen möchte. Der Bereich, auf dem die Landesgartenschau stattfindet, wurde aus einem Park und teilweise brachliegenden Gelände zusammengestellt und soll später auch als Parklandschaft zur Verfügung stehen. Die ‚abzulaufende‘ Fläche war bei weitem nicht so groß wie bei der Floriade, was unseren Füßen natürlich gefallen hat.

Schön wäre es natürlich gewesen, die Landesgartenschau zu verschiedenen Jahreszeiten zu besuchen, um die unterschiedlichen Bepflanzungen und Entwicklungen beobachten zu können. Abschließend stellt sich allerdings die Frage, was in ein bis zwei Jahren damit passiert, wenn kein zahlender Publikumsverkehr mehr stattfindet? Hoffentlich ist dann noch genügend Interesse vorhanden, um wenigstens einen Teil der Bepflanzungen weiterzuführen.

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Die Waldach mitten in der Stadt


Ausflug…

Gestern habe ich mir einen Tag Auszeit von der Arbeit gegönnt und bin in aller Herrgottsfrühe an die holländische niederländische Grenze gefahren, genauer: nach Venlo, noch genauer: auf die Floriade. Dies ist eine Welt-Garten-Ausstellung mit Expo-Charakter, die nur alle 10 Jahre stattfindet.

Überraschenderweise war auch die Gärtnerin an diesem Tage da. Zufälle gibt’s! SmileyPfeif.gif

So bummelten wir gemeinsam über das riesige Gelände, bestaunten Blumenbeete und Ausstellungsstücke, freuten uns über das fast perfekte Wetter (zwar größtenteils bewölkt, aber kein Regen, nicht zu kalt und nicht zu warm), pausierten regelmäßig an den Restaurantbereichen (sehr angenehm: man konnte sich einfach hinsetzen und wurde nicht vom Personal überzeugt, unbedingt etwas zu sich nehmen zu müssen) und liefen uns dazwischen die Füße platt.

Jetzt folgen ein paar Impressionen:

Floriade2012Hinweg.jpg   Floriade2012ErsteBluemchen.jpg
Der Besucherstrom fließt zum Eingang …   … um dann gleich von den ersten bunten Blümchen begrüßt zu werden.

Die Ausstellung ist in mehrere Themenbereiche unterteilt, die natürlich alle etwas mit Garten, Pflanzen und dem Menschen zu tun haben, z.B. Verbindung von Garten und Technik, vorzugsweise auf ökologisch vertretbarer Basis, die Zukunft der Agrarwirtschaft, Garten und Gesundheit und einige mehr.

Neben mehr oder minder praktischen Ideen und Gestaltungsvorschlägen darf natürlich die Kunst auch nicht fehlen:

Floriade2012Kunstblumen.jpg   Floriade2012Leuchtblumen.jpg
Künstliche Riesenblumen   Leuchtende Blumen, die ihren Namen tanzen können

Auch die Bäume kommen nicht ungeschoren davon:

Floriade2012BestrickterBaum.jpg   Floriade2012HaengenderBaum.jpg
Manche Bäume werden in Wolle gepackt…   … und manche hängen einfach so ab.

Da wohnt ein Mensch im Wald und baut für sich und seine Haustiere ‚Gebäude‘ aus Weidenholz.

Floriade2012Willowman1.jpg   Floriade2012Willowman2.jpg
Meerschweinchen-Behausung incl. eingebauter Düngung des Gemüses   Toilettenhäuschen (glücklicherweise ohne Gemüse darunter)

Aber dazwischen gibt es immer wieder viele bunte Beete zu bewundern:

Floriade2012Disteln.jpg   Floriade2012GelbeSchafgarbe.jpg
Blaue Disteln   Gelbe Schafgarbe

Verschiedene Länder stellen Aspekte ihrer Kultur in eigenen Pavillons vor:

Floriade2012ChinaPavillon.jpg   Floriade2012BelgienPavillon.jpg
Hübsch gestalteter China-Pavillon   Belgischer Pavillon mit interessanter Dachbegrünung

Momentan blühen überall die Sonnenhüte:

Floriade2012Echinacea.jpg   Floriade2012Zaungast.jpg
Eine Echinacea-Blüte  
Floriade2012Echinacea2.jpg
Viele Echinacea-Blüten   Königskerze als Zaungast

Auch exotische Tiere und Gestalten lassen sich entdecken:

Floriade2012Drache.jpg   Floriade2012Koepfe.jpg
Auf Befehl feuerspeiender Drache   Figuren mit grünen Mooshaaren und viiiiel Geduld

Eine Seilbahn gibt es auch auf dem Gelände. Sie überwindet einen Höhenunterschied von sagenhaften 1,59m! Aber das ist zugegebenermaßen auch nicht der Sinn auf diesem Gelände, sondern eher das Zurücklegen von 1,1 km in der Luft. Man erhält einen schönen Überblick und ist erstaunt, wie weit man vorher schon gelaufen ist. SmileyGrinsStatic.gif

Floriade2012Seilbahn1.jpg   Floriade2012Seilbahn2.jpg
Blick auf Villa Flora und Innovaturm   Floriade Plaza

In den einzelnen Beereichen waren immer wieder hohe Wälle aufgeschüttet worden, die mit verschiedenfarbigen Pflanzenensembles bepflanzt wurden.

Floriade2012HangGelb.jpg   Floriade2012HangRotBlau.jpg
Gelber Hang   Rot-Blauer Hang
Floriade2012Wiese.jpg   Floriade2012HangBlauWeiss.jpg
Hang mit Blumenwiese   Blau-Weißer Hang

Viele Insekten haben sich natürlich über das reichhaltige Angebot gefreut:

Floriade2012Bienen.jpg   Floriade2012Schmetterling.jpg
Viele Bienen auf unbekannter exotischer Blüte (Großer oder Roter Engelwurz – Angelica Gigas)   Schmetterling, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ

So langsam wurde es Zeit, wieder den Heimweg anzutreten. (Unsere Füße hatten schon lange keine Lust mehr.)

Floriade2012Rueckweg.jpg   Floriade2012Pommes.jpg
Rück-Fluss   Letzte Stärkung vor der Heimfahrt
Viel Möglichkeiten zum Einkaufen gab es nicht. Neben typischen Touristensouvenirs der einzelnen Ländervertretungen war da noch einen Blumenladen mit einem Standardsortiment an Pflanzen und Zubehör. Am Interessantesten fand ich noch ein Laden mit Limburger Spezialitäten, von denen einige wenige mit nach Hause durften:

  • Champignons zum Zugucken beim Wachsen (‚toekijken‘)
  • Limburger Geitenkaas mit Minze
  • Rhabarber-Bonbons
  • Ein paar gemopste Samen (war gar nicht so einfach: die Gärtner dort putzen die Pflanzen ziemlich schnell und gründlich aus)
  • 2 Frikandel und 1 Kaas-Irgendwas
  • Limburger Riesen-Plätzchen (‚knapkoek‘)
  • Ein Tütchen Pastinakensamen
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Fazit: Sehr schön, sehr interessant, sehr anstrengend!