Südkorea 4: Seoul

Eigentlich war der „offizielle“ Teil meines Südkorea-Aufenthalts beendet, aber da bot sich das Wochenende an, noch ein kleines bißchen mehr von diesem Land zu entdecken. So bin ich am nächsten Morgen (Samstag) nicht direkt zum Flughafen gefahren, sondern nach Seoul, um dort das Wochenende zu verbringen. Leider waren die schönen Sonnentage vorbei und es regnete sogar gelegentlich.

Da es eine Direktverbindung von Suwon nach Seoul gibt, hatte ich beschlossen, mit dem Zug zu fahren.

Zugfahren ist in Südkorea relativ unkompliziert: Die Damen an den Schaltern sprechen ein wenig Englisch, die Anzeigen schalten zwischen koreanischer und lateinischer Schrift um, die Züge sind so modern wie bei uns auch. (Gut, ich weiß jetzt natürlich nicht, wie es auf dem Land aussieht, denn ich bin ja nur von Großstadt zu Großstadt und später zum Flughafen gefahren.)

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Bahnhof von Suwon

Beim Warten auf den Zug habe ich übrigens meiner neuen Getränke-Leidenschaft gefrönt:

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Green Tea Latte

Da kommt er endlich:

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Der Zug fährt ein

Nach etwas mehr als einer halben Stunde gemütlicher Zugfahrt:

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Der Bahnhofsvorplatz in Seoul – Seoul ist wohl doch ein bißchen größer als Suwon….

Das Hotelzimmer in Seoul war jetzt nicht ganz so toll wie in Suwon, aber es war sehr sauber, hatte alles „Notwendige“ (neben Bett einen Riesen-Fernseher, Kühlschrank, Mini-Bad und sogar einen PC) und für zwei Tage auch völlig ausreichend. Und der Ausblick war auch ganz nett:

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Erster Blick aus dem Fenster auf den N Seoul Tower

Da es schon gegen Nachmittag war, habe ich mich gleich aufgemacht, die Nachbarschaft zu erkunden:

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In der Nähe des Seoul City Hotels

Kurz darauf bin ich dann auf dem Naemdaemun Markt gelandet:

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Namdaemun Market – der Anfang

Als Erstes gab es eine kleine Stärkung, typisches Street-Food, die wohl durch ihren Reismehl-Gehalt für kleines Geld sehr sättigend ist, mir aber dann doch zuviel wurde, da ich schließlich auch noch andere Sachen probieren wollte:

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Tteokbokki – Reis- und Fischpaste mit Chili

So stromerte ich über den Markt, besuchte kleine Läden mit Schreib- und Spielwaren oder Haushaltszubehör wie Kimchi-Behälter (alte Tonkrüge oder moderne Plastikboxen für den Kühlschrank) oder gemusterter Noppenfolie für die Fenster-Isolierung im Winter, bestaunte die ersten weihnachtlichen Deko-Läden mit kontinuierlicher „Feliz Navidad“- Beschallung, futterte hier einen frittierten Fischpasten-Spieß, dort einen gefüllten Hefekloß, amüsierte mich über Verkaufsstände mit Socken, Perücken, Ginseng-Wurzeln in Alkohol, Hello-Kitty-Reis-Ausstechern und vielem mehr.

Auch eins meiner neuen Lieblingsgetränke: Yujacha – ein Aufguß aus in Honig eingelegten Streifchen der Schale der Yuja-Zitrone (Citrus×junos, im japanischen auch Yuzu-Zitrone genannt). Diese Zitrone ist extrem aromatisch, meiner Meinung nach eine Verbindung aus Zitrone und Clementine und Bitterorange.

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Yujacha – Zitronentee mit Honig im Straßenverkauf

Die andere Seite des Marktes wird durch das Namdaemun Gate begrenzt:

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Namdaemun Gate mit buntem Weihnachtsbaum

2 Gedanken zu „Südkorea 4: Seoul“

  1. Da ist Weihnachten sicher recht kitschig in dieser Gegend!
    Mal was ganz anderes 😉
    Hast du von dieser YuzuZitrone ein paar mitgebracht?
    Könnte dir ein Tauschgeschäft gegen sizilianische ORangen vorschlagen 😀

    1. Mein koreanischer Kollege christlicher Konfession betonte, daß er und seine Familie an Weihnachten in die Kirche zur Messe geht und dann bei einem relativ normalen „Fest“-Essen feiert . Klang irgendwie nicht außergewöhnlich. Also wahrscheinlich Kitsch, aber auch einfach normaler All-/Feiertag mit gesamter Familie. Ach ja, Adventskalender kennen die Koreaner nicht…

      Ich habe zwar ein paar Yuja-/Yuzu-Zitronen mitgebracht (die beinahe der Zöllner am Frankfurter Flughafen konfisziert hätte), aber die sind ziemlich schnell doof geworden, so daß ich sie rasch verarbeiten mußte. Sorry! Aber jede Yuja hat so 10-15 Samen hervorgebracht, so daß wir in ein paar Jahren auf Ernte hoffen können. 😉

      Liebe Grüße, Sus

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