Ein Frühlingsgedicht …

Veilchen.jpgEin Veilchen bei der Wiese stand
Gebückt in sich und unbekannt;
Es war ein herzig’s Veilchen!
Da kam ein‘ junge Gärtnerin
Mit leichtem Schritt und munt’rem Sinn
Die Wiese her und sang.

Ach! denkt das Veilchen, wär‘ ich nur
Die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflückt
Und an dem Busen mattgedrückt,
Ach, nur ein Viertelstündchen lang!

Ach, aber ach, das Mädchen kam
Und doch in Acht das Veilchen nahm,
Es sah das schöne Veilchen!
Es wuchs und wuchs und freut sich noch:
„Und wachs ich denn, so wachs ich denn
für sie, in ihrem Garten hoch!“
Das schöne Veilchen!
Es ist ein herzig’s Veilchen!

Frei nach J.W. von Goethe

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Die Garten-Saison erwacht wieder …

Alle, die sehnsüchtig auf die Zeit warten, wann man wieder im Garten rumwurschteln kann, haben es im Moment schwer: Sämtliche Supermärkte haben Regale mit Samentütchen aufgebaut. Jedes einzelne ist natürlich höchst interessant (und teuer) und muß unbedingt ausprobiert oder wieder ausgesät werden. Aber halt! Hat man nicht im Keller (Dachboden, etc.) seine eigene Samen-Sammlung? Sollte man vielleicht dort nachschauen, ob nicht von letztem Jahr noch was übrig ist und erst einmal das verplanen?

SamenSammlung.jpgDie Gärtnerin hat genau das getan.

Und prompt wächst die Neugier: Wie sieht es bei den Anderen aus?

Und ebenso prompt wird die Neugier auch befriedigt: ein neues Blog-Event ist geboren!


Früher habe ich Samen fast nur gekauft, ein paar davon in Blumentöpfe auf dem Balkon gesät und die Tütchen mit den Resten in eine Kiste geschmissen. Außerdem habe ich auch Samen in Filmdöschen gesammelt.

Dieses (naja, letztes) Jahr habe ich zum ersten Mal richtig eigene Samen aus dem Garten sammeln können. Allerdings weiß ich jetzt nicht so genau, was ich mit ca. 7326 Stockrosen- und mindestens 381 (von einer einzigen Pflanze!) Mirabilis-Samen anfangen soll, ganz zu schweigen von den Winden- und Wicken-Samen. Da ich auch diverse Tomaten- und Pepperonisorten gesammelt habe und deren Samen sich so ähnlich sehen, mußte ein besseres System her. Leider sind Filmdosen im Zeitalter der Digitalphotographie im Aussterben begriffen. Zuerst dachte ich an ein Kleinteile-Magazin, aber das war nichts: keine geschlossenen Fächer. Auf dem Flohmarkt habe ich dann Briefumschläge entdeckt: 100 Stück für 40 Cent. Funktioniert bestens: Paßt viel rein und läßt sich ganz einfach beschriften. Für kleinere Mengen kann man die Umschläge halbieren.

SamenSammlung2006.jpg

In der Mitte sieht man den Karton mit den Briefumschlägen. Auf dem Deckel des Kartons stehen u.a. Samen, die ich vorgestern(!) gekauft habe, neben zwei Schwertlilien-Zwiebeln, die im Herbst den Weg zu ihren Kumpels nicht gefunden haben. Rechts ist der andere Karton mit diversen gekauften und geschenkten Samen (muß ich noch ausmisten, ist noch altes Zeug drunter), davor steht der Eimer mit den unendlich vielen potentiellen Stockrosen. Links ist das Körbchen mit den gekauften Zwiebeln, die es nicht in die Erde geschafft haben. Wenn die Saison wieder paßt, bekommen die Überlebenden eine zweite Chance.

Was ich Euch nicht gezeigt habe: die Gladiolenzwiebeln, die Dahlien-Wurzeln und die Monster-Mirabilis-Wurzel, die alle im Keller überwintern und die Saatkartoffeln, die (oh Schreck!) schon eifrig austreiben.

Einen Trick habe ich noch gelernt: die Tomatensamen soll man ja so waschen, daß die gallertartige Hülle um den Samen verschwindet. Wenn man die Samen dann einzeln mit Abstand auf einem Küchenpapier trocknet, bleiben die Samen an dieser Stelle kleben und man hat sein eigenes Saatband.

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Vorher … nachher …

So sah der Rosenbogen noch vor wenigen Tagen aus:

RosenbogenUeberwuchert.jpg

Die Trichterwinde sollte eigentlich nur den Zaun beranken. Den Rosenbogen hat sie aber im Sturm in Windeseile ziemlich schnell erobert. (Warum nur fallen mir ausschließlich Begriffe ein, die was mit schnell bewegter Luft zu tun haben?) Da die Rosen dieses Jahr noch klein sind, habe ich der Winde das Klettern erlaubt. Die Blütenpracht war einmalig. Die Blüten waren zuerst extrem hellblau mit etwas bläulicheren Streifen. Je später der Sommer, desto heller wurden die Blüten, bis sie schließlich zum Schluss rein weiß blühten und immer noch blühen.

Irgendwo ist auch ein Passionsblume versteckt, die man aber auf dem Photo nicht erkennen kann.

Eben kam ich heim: Umgefallen! Abgebrochen! Platt!

Im Juli war der Bogen bei einem Gewittersturm schon einmal (am Stück) umgefallen. Da haben wir ihn kurzerhand am Blumenkasten-Geländer festgebunden. Den Erfolg sieht man hier:

RosenbogenUmgefallen.jpg RosenbogenKnick.jpg

Leute, lasst es Euch gesagt sein: Kauft nie, nie, nie einen billigen Rosenbogen!