Meine Büro-Clivie (Clivia miniata) spinnt:
Sie blüht dieses Jahr schon zum zweiten Mal.
Clivien/Klivien, oder auch Riemenblatt genannt, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts aus Afrika in die hiesigen Wohnzimmern eingebürgert. Es ist eigentlich eine recht unkomplizierte Pflanzen: sie mag ganzjährig einen hellen, aber nicht zu sonnigen Platz, der im Winter auch gerne kühler sein darf; nur Frost mag sie als Afrikanerin natürlich nicht. Luft- oder gelegentliche Bodentrockenheit macht ihr nichts aus, nur zu naß darf sie nicht stehen. Wenn man über Winter etwas weniger gießt, erscheinen Anfang des Jahres die Blütendolden. Manchmal bilden sich daraus auch Samenkapseln, die rot ausreifen.
Meine Mutter hatte jahrelang eine schon ziemlich große Clivie, die jeden Sommer in den Garten (schattig) gestellt wurde und den Winter im Keller verbrachte. Dort fing sie dann meist Ende März an zu blühen: weiß! Trotz Zeitschaltuhr-gesteuerter Beleuchtung war es den Blüten zu dunkel. Sobald sie dann aber Tageslicht bekamen, färbten sie sich in das bekannte Orange um.
Leider wurde die Pflanze eines Herbstes im Garten vergessen, als der Winter einmal zu früh und heftig hereinbrach.
Da ich Clivien mag, habe ich mir dann ein paar Jahre später eine eigene Pflanze zugelegt, die ihre Tage im Büro verbringt und normalerweise pünktlich im Februar blüht. Dieses Mal eben auch noch im Juni. Schön!
Übrigens habe ich dieses Frühjahr im Urlaub auf Mallorca gesehen, daß dort eine andere Art in den Blumentöpfen vertreten ist:
Die einzelnen Blüten sind viel schmaler, länglich und gestreift. Aber interessanterweise habe ich dort auch nur diese Variante gesehen, genauso, wie man hier eigentlich immer die Art mit den dickeren, orangefarbenen Blüten bekommt. Wahrscheinlich stammen die Pflanzen jeweils von einer Urpflanze ab und werden als Ableger immer weiter gereicht und/oder verkauft.