Mallorca im Frühling…

Mitte Februar verschlug es uns für eine Woche nach Mallorca. Wir wollten endlich auch einmal im zeitigen Frühjahr Urlaub machen und die mallorquinische Mandelblüte war schon immer ein Wunschtraum von mir.

Dummerweise hatte den bereits geschriebenen, fast vollständigen Urlaubsbericht die gemeine USB-Stick-Freß-Laus vernichtet, so daß es damit ein bißchen später als geplant wurde.

Als wir ankamen, war strahlender Sonnenschein und angenehme Temperatur, was sich aber in den folgenden Tagen leider ändern sollte. Es war abwechselnd wolkig, windig, regnerisch, dann doch wieder sonnig, aber insgesamt viel zu kalt. Am letzten Tag hat’s sogar geschneit! Das hat uns aber nicht davon abgehalten, möglichst viel zu erleben und den Urlaub zu genießen. SmileyGrinsStatic.gif

Gewohnt haben wir diesmal in Puerto de Sóller an der Westküste Mallorcas, dem Ort mit der einzigen Straßenbahn der Insel. Es ist ein Vorort von Sóller, welches in einem Talkessel der Serra de Tramuntana liegt. Durch diese geschützte Lage wurde hier schon vor Jahrhunderten erfolgreich Obst und Gemüse angebaut, vor allem aber Oliven- und in späterer Zeit Orangen- und Zitronenbäume.

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Puerto de Sóller von oben

Das Hotel war cool: ein Landgut aus der Mitte des 17. Jahrhunderts inklusive der alten Gemäuer und Gewölbe und einer gut erhaltenen Ölmühle mittendrin.

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Hotel von außen
 
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Aufenthaltsraum mit Kamin und Ölmühle

Um überhaupt nach Sóller zu kommen, haben wir dieses Mal ein Auto gemietet; außerhalb der Saison eine recht günstige Angelegenheit. Damit sind wir dann quer über die ganze Insel getuckert – Paßstraßen rauf und wieder runter, durch kleine und größere Ortschaften hindurch und drumherum.

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Coll de Sóller – Passstraße nach Sóller über die Serra de Tramuntana
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Puig Major – der höchste Berg Mallorcas
 
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Fornalutx – angeblich das hübscheste Dorf der Balearen
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Plaça d´Espanya in Lluc Major
 

Mit der Mandelblüte war das so eine Sache: Es gibt zwei Sorten von Mandelbäumen: frühe weißblühende Süß- und später rosablühende Bittermandeln. Die erste Sorte hätte eigentlich schon verblüht sein müssen, da aber das Wetter auch hier in diesem Jahr ein wenig gesponnen hat, konnten wir noch beide Sorten bewundern.

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Weiße und rosa Mandelbäume bei Sonnenschein
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Rosa Mandelbäume vor dicken Wolken

Durch die geschützte Lage wachsen in Sóller und Umgebung auch Zitronen-, Orangen- und Clementinenbäume besonders gut. Gerade jetzt ist Erntezeit und überall wurden die Früchte kistenweise angeboten. Der frisch gepresste Saft hat einfach köstlich geschmeckt!

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Orangenbäume in Sóller am Bahnhof

A propos köstlich: Wie schon hier gezeigt, war natürlich frischer Fisch das Essen der Wahl. Aber auch Niedertemperatur-gegarte Schweinebäckchen und Milchlammkeulen waren auch nicht zu verachten, schon gar nicht bei dieser Aussicht:

Mallorca2013Sonnenuntergang.jpgSonnenuntergang in Puerto de Sóller

Natürlich sind wir auch mit dem öffentlichen Nahverkehr gefahren, z.B. mit der Metro nach Palma:

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Metro in Son Sardina
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Kathedrale Sa Seu in Palma

Die eigentliche eisenbahnige Attraktion, den Ferrocarril de Sóller, den Schmalspur-Zug, der über eine wunderschöne Bergstrecke Palma mit Sóller verbindet, haben wir dieses Mal nur von außen (sprich: von vorne, hinten, oben, unten und von der Seite natürlich auch) photographiert, denn gefahren sind wir damit schon öfter.

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Ferrocarril de Sóller im Bahnhof in Palma

Früher gab es nur die steile und enge Paßstraße als Verbindung der beiden Orte. Da hatte dieser Zug eine recht große Bedeutung. Durch den Bau eines drei (oder vier?) km langen Tunnels ist er heute eher eine Touristenattraktion.

Und natürlich war da ja noch die bereits erwähnte Straßenbahn, die Sóller mit ihrem Hafen Puerto de Sóller verbindet.

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Straßenbahn (Originalwagen aus 1913) am Hafen in Puerto de Sóller

Gebaut wurde sie 1913 sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr, hat glücklicherweise die Modernisierung verschlafen und dient heute Touristen und Einheimischen gleichermaßen als Transportmittel.

Am letzten Tag hatten wir vor dem Abflug noch zuviel Zeit und sind kurzerhand zum Platja de Palma gefahren, um die deutsche Touristen-Hochburg „Ballermann 6“ und Umgebung kennenzulernen. Eigentlich war es ganz hübsch da, so ohne Touristen. Es hatte was von verlassenen Rummelplätzen und Dornröschenschlaf.

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Platja de Palma im Winterschlaf

Und – wie immer – zu guter Letzt die gemischten Mitbringsel, diesmal schon im Hotelzimmer aufgenommen:

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Mitbringsel – diesmal schon im Hotel photographiert

  • Lomo und Bellota-Schinken, Sobrasada artisana und Ziegenkäse vom Mercat de l’Olivar in Palma
  • Samen von Pimiento de Padrón (mittlerweile schon ausgesät) und Mimosenbaum
  • Mandeln und 4 kg Orangen vom Wochenmarkt in Sóller
  • Mal wieder eine Kochzeitschrift
  • Tomaten ‚Raff‘ (eine spezielle Sorte aus Almería; anscheinend gerade der Hype…)
  • Hierbas dulces und secas
  • Mallorca2013Palo.jpgPalo (ein sehr interessanter Likör, muß ich mal ausprobieren, was man damit anstellen kann)
  • Ausgebuddelte ‚Lilie‘ (Ästiger Affodill bzw. Asphodelus aestivus), diverse gesammelte Samen
  • Coca de patatas aus Valldemossa, Ensaimadas und Palmeritas
  • Olivenöl, Orangenessig und -marmelade aus Sóller
  • DVD über die Ferrocarril de Sóller
  • Oliven, Nocilla und Mandelschokolade aus dem Supermarkt
  • Hustenbonbons (die es fast überall, aber nicht in Deutschland gibt)
  • Und last-but-absolutely-not-least eine schön bunte ‚Designer‘-Handtasche

Schön war’s…

Ende September waren wir für eine Woche auf Mallorca, im Nordosten der Insel. Es sollte ein gemütlicher Badeurlaub mit ein paar Ausflügen werden. Und so kam es dann auch…

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Das Hotel war echt in Ordnung und der Strand wirklich toll: feiner Sand, ein paar Palmen und Pinien und man konnte/musste ca. 50 m ins Meer hineinlaufen, bevor der Bauchnabel naß wurde. Das Wasser war erstaunlich klar und sauber. (Da hat sich in den letzten Jahren viel zum Guten geändert, denn früher waren Mallorcas Strände manchmal nicht wirklich angenehm.)

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Neben gepflegtem In-der-Sonne-und-im-Schatten-Rumlümmeln-und-den-Liebsten-ins-Wasser-schubsen waren wir natürlich auch unterwegs, wäre ja sonst doch etwas langweilig.

Als Erstes waren wir in der eigentlichen Stadt Alcúdia: Vor ca. 4000 Jahren siedelten sich wenige Kilometer von der Küste entfernt die ersten Menschen an. Die Römer errichteten dort vor ca. 2000 Jahren die Stadt Pollentia, die sogar zur damaligen Hauptstadt der Balearen erklärt wurde. Typisch römische Infrastruktur (Tempel, Marktplatz, Amphitheater und Villen, Straßen und Kanalisation) ist bis heute erhalten und kann besichtigt werden.

Nach der Zerstörung der Stadt durch die Vandalen war erst einmal nicht mehr viel los, bis die Mauren vor gut 1000 Jahren etwas weiter nördlich das heutige Alcúdia errichteten. Im Mittelalter wurde die Stadt wieder zu einem Handelszentrum und es wurden sowohl die Església de Sant Jaume (Kirche des heiligen Jakob) als auch die heute noch erhaltenen Stadtmauern und -tore errichtet.

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Kirche San Jaume in Alcúdia, davor die römischen Ausgrabungen

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Viele Tapas in einem Tellerchen Porta de Xara (oder Porta del Moll)

Nach ein bißchen Bummeln durch die Altstadt kamen wir auf dem Rückweg in Richtung Strand an einem Friedhof vorbei. Ich gehe ganz gerne mal in fremden Gegenden auf die Friedhöfe. (Also nicht unbedingt absichtlich, aber wenn ich an einem vorbeikomme, schaue ich ihn mir dann auch mal an.) Es sind doch immer wieder interessante Unterschiede zu entdecken.

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Hier waren z.B. Farbphotos der Verstorbenen in die Grabsteine und Grabplatten eingelassen, die erstaunlicherweise selbst nach 10-15 Jahren immer noch nicht verblaßt waren.

Am nächsten Tag waren wir im Nachbarort C’an Picafort auf dem Markt. Allerdings orientierte sich dieser Markt hauptsächlich an den Touristen: 2 x Obst und Gemüse, 1 x Wurst und Käse inklusive Einschweiß-Service und gefühlte 3000 Stände mit Modeschmuck, T-Shirts, Sandalen, absolut echten Lederhandtaschen zu unschlagbaren Preisen, noch echteren Rolex-Armbanduhren und vielem anderen Nippes.

Etwas Neues haben wir dann doch entdeckt:

Ginjols oder Azufeifas (Ziziphus zizyphus (sin. Zizyphus jujuba)), laut dem Händler eine rein mallorquinische Spezialität, aber Tante Wiki weiß es besser. Man ißt sie roh oder bereitet Marmelade daraus.

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Ginjols Hübsche Peperoni-Ketten

Einen Ausflug auf den nördlichsten Zipfel von Mallorca haben wir uns nicht entgehen lassen:

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Der Leuchtturm von Cap Formentor Das Meer, unendliche Weiten…

Und natürlich kam auch die Eisenbahn nicht zu kurz: Wir fuhren mit dem Bus nach Manacor, dann mit Diesel-getriebener Bahn nach Enllac; dort Umsteigen in elektrische Wagen über Inca nach Palma.

In Palma war der Besuch der Markthalle natürlich Pflichtprogramm:
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Nach ein bißchen Bummeln, Mittagessen und Photographieren der Gegend rund um den Bahnhof ging es wieder mit dem Zug nach Inca, um aus Zeitgründen sicherheitshalber direkt mit dem Bus nach Alcúdia zurückzufahren.

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Ein hübscher Innenhof in Palma Wetter-Meßstation auf dem Plaça d’Espanya

Ach ja: Wer Eisenbahnfahren mag, sollte bei einem Mallorca-Besuch unbedingt mit der Bahn nach Sóller bzw. dann mit der Straßenbahn nach Port de Sóller fahren, vorzugsweise mit dem Tren Panorámico mit Zwischenhalt zum Photographieren. Es lohnt sich wirklich! Die Fahrt durch die Berge und die entsprechenden Aussichten sind toll!

Ansonsten sind auch die Tropfsteinhöhlen in der Gegend sehr interessant, aber die kennen wir auch schon. SmileyGrin.gif

Pflanzen gab es natürlich auch:

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Mastix-Strauch (Pistacia lentiscus) Dreifarbige Mirabilis Jalapa

Ja, und dann war der Urlaub auch schon wieder vorbei.

Das alles trat die Rückreise mit uns an:

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  • 1 Handtasche aus garantiert echtem Leder (ja, nee, is‘ klar, für 10 Euro…)
  • 1 T-Shirt
  • 1 neuer Wedel für den Grill (gibt’s komischerweise in Deutschland nicht mehr)
  • 2 große Gläser Nocilla
  • 2 Kochzeitschriften (kann ich sogar erstaunlich gut entziffern)
  • diverse Deko-Eidechsen als Mitbringsel
  • Hierbas de Mallorca, seco und mezclates, ebenfalls Mitbringsel
  • Mallorquinische Kapern
  • Sobrasada artesana vom Markt in C’an Picafort
  • Ziemlich guter Schinken aus Palma
  • Schwarze Peperoni, getrocknet
  • Tomatensamen „Andenhörnchen“
  • Mandelcreme
  • Meeresfenchel, eingelegt
  • Harina de Fuerza (Wollte eines der Rezepte aus den Zeitschriften haben)
  • Ginjols
  • Cheddar von der Isle of Man (Wie kommt der denn nach Mallorca???)
  • Boquerones (sauer eingelegte Sardellen)
  • Sardinen in Escabeche (à la Brathering sozusagen)
  • 2 große Toblerone mit neuer Sorte vom Flughafen
  • Samen vom Jacaranda- und vom Ficusbaum
  • Selbst ausgebuddelte Zwerg-Zwergpalme