Dominosteine – selbstgemacht

Kulinarischer Adventskalender 2007 - 3. TürchenJa, ist denn schon wieder Weihnachten? Noch nicht, aber fast. Gestern war schon der erste Advent und heute machen wir bereits das dritte Türchen an unserem Adventskalender auf. Wie in den letzten beiden Jahren wird im Kochtopf ein Kulinarischer Adventskalender veranstaltet: Jeden Tag führt das Türchen auf ein Rezept mit einer neuen weihnachtlichen Köstlichkeit. Dieses Jahr gibt es auch wieder etwas zu gewinnen.

Heuer (Nein, ich komme nicht aus Österreich, aber das Wort passt so schön…) habe ich mich an selbstgemachten Dominosteinen versucht. Ihr glaubt gar nicht, wie viele wir im Vorfeld für wissenschaftliche Untersuchungen verzehren mussten. Grins!

Dominosteine

DominoSteine_Fertig.jpg

Quellenangabe: Lebkuchen: meine familie&ich – kreativ küche 11/2006- Plätzchen wie noch nie
Quittengelee und Marzipan: von Sus
Erfasst 02.12.2007 von Sus
Kategorien: Gebäck, Dominostein, Backen, Weihnachten, Lebkuchen
Mengenangaben für: 120 Stück

Zutaten:

Quittengelee:
0,7 Liter Quittensaft
700 Gramm Gelierzucker 1:1
1/2 Päckchen Geliermittel 2:1 (nicht: Gelierzucker!)
Lebkuchen:
250 Gramm Honig
100 Gramm Zucker
100 Gramm Butter
1 Ei
1 Esslöffel Kakaopulver
2 Esslöffel Lebkuchengewürz; bestehend aus
Zimt, Sternanis, Nelken,
Anis, Muskat, Koriandersamen,
Ingwer, Kardamom
200 Gramm Mehl
5 Gramm Hirschhornsalz
3 Esslöffel Milch
2 Gramm Pottasche
Marzipan:
200 Gramm Mandeln
2 Esslöffel Zucker
200 Gramm Puderzucker
2 Esslöffel Rosenlikör
2 Esslöffel Quittensaft
Dominosteine:
500 ml Kuchenglasur Kakao
Glitter, lebensmittelgeeignet

Zubereitung Quittengelee:

Den Saft in einen großen Kochtopf geben und Gelierzucker und Geliermittel darin auflösen. Das Ganze zum Kochen bringen. Wenn die Masse sprudelnd kocht, muss sie für 3-4 Minuten am Kochen gehalten werden.

Nach der erfolgreichen Gelierprobe die Masse ca. 1 cm dick in Teller oder auf Backbleche gießen und festwerden lassen. Nach dem Abkühlen zudecken und ruhen lassen. Nach ein paar Tagen nachsehen, ob die gewünschte Festigkeit erreicht ist. Es sollte leicht gummiartig sein.

Anmerkung Quittengelee:

– Das Quittengelee mindestens ein bis zwei Wochen vorher zubereiten. Falls es nicht fest genug werden sollte, kann man es dann noch einmal erhitzen und mit etwas mehr Geliermittel versuchen.

Zubereitung Lebkuchen:

Achtung: Der Teig muss vor dem Backen 24 Stunden ruhen!

1. Honig, Zucker und Butter in einer Schüssel über einem heißen Wasserbad so lange rühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Masse etwas abkühlen lassen.

2. Die Lebkuchengewürze im Mörser zermahlen. Ei, Kakaopulver und Gewürze dazugeben, unterrühren. Danach das Mehl unter die Honigmasse mischen.

3. Hirschhornsalz in etwas 2 EL Milch auflösen, die Pottasche in der übrigen Milch. Zuerst das angerührte Hirschhornsalz, dann die aufgelöste Pottasche sorgfältig unter den Teig kneten.

4. Teig in der Schüssel zugedeckt bei Zimmertemperatur 24 Stunden ruhen lassen.

5. Am nächsten Tag den Backofen auf 180°C vorheizen. Lebkuchenteig noch einmal kurz durchkneten, bis er geschmeidig wird, und auf einem Backblech mit Backpapier etwa 3 mm dünn ausrollen. Im Ofen für ca. 10-15 Minuten backen.

Anmerkung Lebkuchen:

– Die Mengenangaben für den Lebkuchen sind die Originalangaben. Im Original wird der Teig für Printen 5 mm dick ausgerollt. Für die Dominosteine sollte der Teig nicht so dick werden, deshalb habe ich ihn nur knapp 3 mm dick ausgerollt. Dadurch habe ich ein Backblech für die Dominosteine (ca. 120 Stück) und noch Teig für zwei Bleche ausgestochene Plätzchen erhalten.

Zubereitung Marzipan:

DominoSteine_Mandeln.jpgWenn notwendig, die Mandeln in Wasser kurz aufkochen lassen und dann schälen. Trocknen lassen und in einer Pfanne leicht anrösten. Vorsicht: Erst passiert gar nichts und dann werden sie sehr schnell braun. Zucker dazugeben und leicht karamellisieren lassen.

Die abgekühlten Mandeln im Mixer fein zermahlen, Puderzucker dazugeben und weitermahlen, bis die Masse ganz leicht feucht wird. Rosenlikör und Quittensaft abwechselnd tropfenweise hinzugeben und verkneten, bis eine homogene Masse entsteht.

Zubereitung Dominosteine:

Da ich mich an meine eigenen guten Ratschläge von oben nicht gehalten habe, hatte ich dann als Backergebnis zwei kleinere Lebkuchenplatten, die ich auch erst in eine rechteckige Form schneiden musste. Das Quittengelee habe ich in Suppentellern trocknen lassen. Wie bekomme ich denn jetzt das Runde auf das Eckige?



QuittenGeleeAufLebkuchen2.jpgQuittenGeleeAufLebkuchen3.jpg So z.B.:


DominoSteine_Marzipan.jpgDas Marzipan auf einer mit Puderzucker bestäubten Arbeitsfläche dünn ausrollen und auf die Geleeschicht legen. Leider war das Marzipan doch noch recht krümelig, so dass ich es in kleineren Stücken platzieren musste. Aber das Auffüllen der Lücken und anschließende vorsichtige Andrücken mit dem Nudelholz hat erstaunlich gut funktioniert.


DominoSteine_DreiSchichten.jpgDie Kuvertüre entweder im Wasserbad oder in der Mikrowelle erhitzen und die Marzipanschicht einmal dünn mit einer Schokoladenschicht bestreichen. Solange der Guss noch flüssig ist, die Platten in (annähernde) Quadrate schneiden.


DominoSteine_TauchbadVorher.jpgJeden Dominostein in der Teigschicht auf eine Pralinengabel aufstechen (Ich weiß, dass ich eine habe. Aber dieses dusselige Teil hat sich zu gut versteckt. Aber, wie man sieht: Maiskolbenpiekser gehen auch), in die flüssige Kuvertüre tauchen und abtropfen lassen. Zum Auskühlen auf ein Gitter legen. Gegebenenfalls mit etwas Glitter verzieren.

Anmerkung:

DominoSteine_Trocknen.jpgWenn man unter das Gitter ein Stück Backpapier legt, kann man die heruntergefallenen Tropfen gut einsammeln und wieder einschmelzen.


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22 Gedanken zu „Dominosteine – selbstgemacht“

  1. Waaahnsinn… Dominosteine hab ich früher auch ein paar Mal selbstgemacht, allerdings hab ich nicht versucht, die Geleeschicht, die man in Gekauften findet, so überzeugend nachzubilden, und mein Marzipan war auch gekauft. Trotzdem eine Heidenarbeit.

    Aber leeecker… diese hier sehen wirklich phantastisch aus. Quittengelee, und Quittenmarzipan! Klingt wahnsinnig köstlich.

  2. Wow, das Wort „Wahnsinn“ von Rosa trifft es: Das ist ja Wahnsinns-Dominosteine, die Ihr da fabriziert habt. Mit Quitten-Touch, das ist echt ein Traum. 🙂

  3. Wahnsinn – was anderes fällt mir dazu nicht ein! Das war ja eine Heidenarbeit, aber das Ergebnis sieht wirklich toll aus! Danke für dieses schöne Türchen, von dem ich aber noch nicht weiß, ob ich diese Mühe auf mich nehmen möchte! Meinen vollsten Respekt und eine schöne Adventszeit!

    1. Danke schön. Ja, zwei Hände sind wohl notwendig, aber vielleicht kannst Du Dir ja ein zweites Paar kurzfristig für einen Tag ausleihen und einfach nur die passenden Anweisungen geben. 🙂

      Gute Besserung, Sus

  4. Wow! Dominosteine sind ja sonst nicht so mein Ding, aber nachdem du da die „Quittenkomponente“ eingebaut hast, klingt es sehr verführerisch…

  5. Sehr schön dokumentiert! Das ist ja schon eine Fleißarbeit, die aber sicher durch den späteren Genuss belohnt wird (und die Quitten machen sich bestimmt toll darin!)

  6. Ich bin überwältigt!!! Mit soviel Resonanz und solcher Begeisterung hätte ich ja nie gerechnet. DANKE SCHÖN!!!

    Arbeit war’s schon, aber auch erfolgreich. Ich muss die Steine mittlerweile mit Händen und Füßen verteidigen, damit noch welche bis Weihnachten übrig bleiben.

    Am Kompliziertesten war das Marzipan: Ich hab einfach keine gescheite Konsistenz hinbekommen. Aber da kann man ja auch fertiges Marzipan mit Saft oder Likör seiner Wahl verkneten.

    Die Geleeschicht war dagegen ziemlich einfach: Einfach den Saft mit mehr Geliermittel zu Gelee verarbeiten und gleich in der gewünschten Höhe fest werden lassen. Ich denke schon über eine Himbeertorte mit einer solchen Geleefüllung nach…

    Noch einmal vielen lieben Dank Euch Allen,
    Sus

  7. Dominosteine standen auch schon mal auf meinem Programm, aber dazu kam es bisher nie. Ich glaube, da warte ich bis beide Kinder vormittags aus dem Haus sind und mir niemand zwischen den Füßen rumläuft. 😉
    Danke für diesen tollen Beitrag.
    Liebe Grüße aus Nauheim

  8. Ich kann mich den begeisterten Ausrufen hier nur anschließen. Ich wäre komischerweise im Leben nicht auf die Idee gekommen Dominosteine selbst zu machen aber warum eigentlich nicht und mit diesem tollen Rezept allemal. Übrigens auch das oberste Foto, das diesen tollen Adventskalender-Beitrag begleitet ist sehr schön und stimmungsvoll!

  9. Bravo! Die heroischen Selbstversuche haben ja ein wunderbares Ergebnis zur Folge. Ich überlege, ob man statt des Quittengelées nicht die Masse verwenden könnte, die man zur Herstellung von Quittenbrot benötigt. Das trocknet ja auch zu einer Platte und wird später ausgestochen… ist aber nicht so klar – das wird wahrscheinlich die Krux sein. Jedenfalls tolle Teile!

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