Vermisstenmeldung

Seit einigen Tagen wird schmerzlichst vermisst:

Das Gärtner-Blog der Gärtnerin.

Letzte Sichtung: 25. Februar.
Es trug einen dunkelgrünen Banner und war übersät (!) mit schönen Pflanzenbildern, vielen Tipps zur Pflege und interessanten Garten-Koch-Events.

Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen.

Entwarnung:
Es hat sich wieder eingefunden! Nach einem Server-Umzug blüht und gedeiht es wieder! 😉

Was’n Kees …

Blog-Event XX: Käse

Mein Beitrag für das Blog-Event XX: Käse ist eine typisch hessische Spezialität. Am Besten schmeckt sie im Sommer in einem Biergarten im Schatten einer großen Kastanie. Aber bei anderen Gelegenheiten – wie z.B. Blog-Events – sage ich auch nicht nein.

HandkaeseMitMusik.jpg

Und damit da Ganze nicht zu einfach wird, erst einmal in der Eingeborenensprache:


Handkees mid Musigg

Rezebbd is vunn: Vunn de Sus, der ihrer Mamma, der ihrer Omma, unn so weider…
Geheert zu: Kees, Handkees
Reichd für: Aan Esser

Was gommd rinn:

2-4 Schdügg Hand- odder Harzer Kees, am liebsde schee raif
1 Zwiwwel
1 Schlodd
1 gannz klaane Knoblaachzeeh
6-8 Eßleffel Eel (z.B. Dischdel- oder Sonneblumme-Eel)
4-6 Eßleffel helle Essisch (z.B. Waaßwaa-Essisch)
Kimmel
Salz unn Peffer

Wie machsdes:


Zwiwwel, Schlodd unn Knoblaach schääle unn klei schnibbele. Mid’m Essisch unn’m Eel innen Dibbe dun, den de owwe zumache kannsd. De Kees dezu und inn de Brieh en paarmal wenne.
Dibbe zumache und e guude Schdund – liewwer länger – schdeje lasse, abbunnzu umriehre.
Zum Esse in e hibsche Schissel umfille unn Kimmel druff. En guude G’spritzde unn en Budderbrot geheern dezu.

Und jetzt noch mal für die der (süd-)hessischen Sprache Unkundigen:


Handkäse mit Musik

Quellenangabe: Sus, ihre Mutter, ihre Großmutter, etc …
Kategorien: Käse, Handkäse
Mengenangaben für: 1 Portion

Zutaten:

2-4 Stück Hand- oder Harzer Käse, vorzugsweise reif
1 Zwiebel
1 Schalotte
1 ganz kleine Knoblauchzehe
6-8 Eßlöffel Öl (z.B. Distel- oder Sonnenblumenöl)
4-6 Eßlöffel hellen Essig (z.B. Weißweinessig)
Kümmel
Salz, Pfeffer

Zubereitung:


Zwiebel, Frühlingszwiebel und Knoblauch schälen und kleinschneiden. Mit Essig und Öl in einem verschließbaren Behälter mischen. Die Käsestücke dazugeben und mehrmals wenden. Behälter verschließen und mind. 1 Stunde – lieber länger – ziehen lassen, dabei gelegentlich wenden.
Zum Servieren umfüllen und mit Kümmel bestreuen. Dazu gehören ein schöner Sauergespritzter und ein Butterbrot.

Liebe geht doch durch den Magen …

Letztes Jahr gab’s einen Rosenkuchen, dieses Jahr gibt es eine Valentinspizza für den Liebsten. Ohne Käse, versteht sich.

Valentinspizza2.jpg


Valentinspizza

Quellenangabe: 14.02.07 von Sus
Kategorien: Pizza, Rot, Herz, Valentinstag
Mengenangaben für: 4 Stück

Zutaten:

1 Packung Pizza-Fertigteig auf Backpapier (400g)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
250 Gramm Hackfleisch vom Rind
1 kleine Dose Tomaten
2 rote Paprika
50 Gramm Ungarische Salami, scharf; dünn geschnitten
1 Schuß Rote-Bete-Saft
Majoran, Oregano, Thymian, Rosmarin
1 Prise Zimt
Salz, Pfeffer
Käse nach Bedarf, vorzugsweise rötlich-orange-farben

Zubereitung:


Zwiebel und Knoblauch schälen und in kleine Stücke schneiden. Mit etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen. Hackfleisch dazugeben und krümelig anbraten. Die Tomaten in der Dose etwas zerkleinern und dazugeben. Mit den Kräutern würzen. Das Ganze blubbernd köcheln lassen. Irgendwann mittendrin den Rote-Bete-Saft dazugeben und weiterköcheln lassen, bis die Flüssigkeit soweit wie der Hunger zuläßt möglich verschwunden ist.
In der Zwischenzeit die Paprika entkernen, waschen, in feine Streifen schneiden und ebenfalls mitkochen.

Den Teig ausrollen (auf Backpapier legen, falls nicht dabei) und die Herz-Backform leicht draufdrücken, so daß die Konturen in den Teig gedrückt werden. Mit einem Messer ausschneiden. Die Herzen auf dem Backpapier liegen lassen! Den Teig drumherum wie beim Plätzchen backen einsammeln. Dann das Backpapier mit den Herzen auf das Backblech bugsieren.
Leider paßten nur zwei Herzen auf die Teigplatte. Deshalb habe ich den restlichen Teig verknetet, wieder ausgerollt und zwei weitere Herzen hergestellt und diese auch auf Backpapier auf ein Blech gelegt.

Die Herzen mit der Tomaten-Hackfleisch-Parika-Masse belegen. Die Salamischeiben in unregelmäßige Fetzen reißen und verteilen. Gegebenenfalls geriebenen oder gewürfelten Käse darüber streuen.

Im vorgeheizten Backofen (200°C-220°C) ca. 15 Minuten backen, bis die Kruste braun wird.

Anmerkung:


– Ja, ich weiß, Pizzateig geht auch wunderbar selbst herzustellen. Habe ich auch schon oft genug gemacht. Aber soviel Zeit war für diese Spontanaktion heute abend nicht.

– Die Sache mit dem Backpapier hat sich deshalb als praktisch erwiesen, da so die Herzen sich beim Transport auf das Blech nicht verformt haben.

– Der Rote-Bete-Saft ist nicht wirklich notwendig, aber er gibt eine herrliche Farbe.

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Grünkohl-Showdown …

Die Geschichte nähert sich ihrem Höhepunkt …

Der Grünkohl hatte aufgegeben und sich so benommen, wie man es von totem Gemüse erwartet.

Aber jetzt muckten die Ravioli auf: Es fing damit an, daß beim Kneten des Teigs wie üblich ewig viel an den Fingern kleben blieb. Und wie das so ist, probiert man (zumindest ich) dann auch davon. Igitt, wieso schmeckt der Teig denn so bitter? Nach kurzem Forschen stellte sich heraus, daß das Olivenöl schuld war! Die Flasche hatte ich gerade erst vor ca. zwei Wochen geöffnet und da war sie in Ordnung gewesen. Seltsam. Aber den Teig mußte ich wegschmeißen. Tja, und dummerweise waren nur noch zwei Eier da. Also weniger Teig und somit weniger Ravioli.

Und dann habe ich auch noch die Anleitung nicht genau genug gelesen: statt ein Quadrat diagonal zu halbieren habe ich zwei Quadrate verwendet. Ergebnis: noch weniger Ravioli. Diese dafür aber auf einem Grünkohl-Bett.

Das Ganze serviert zum Garten-Koch-Event „Grünkohl“.

GruenkohlRavioliKassler.jpg


Grünkohl-Ravioli mit Zwiebel-Sauce

Quellenangabe: 11.02.07 von Sus
Kategorien: Grünkohl, Ravioli
Mengenangaben für: 4 Portionen

Zutaten:

1 Kilo Grünkohl, frisch
2 Zwiebeln
150 Gramm Grobe Leberwurst
3 Eßlöffel Speckwürfel
1 Knoblauchzehe
300 Gramm Mehl
4 Eier
1 Eßlöffel Olivenöl
2 Mettenden
4 Scheiben Kassler
3 Zwiebeln
2 Eßlöffel Speckwürfel
200 Milliliter Brühe
Käse, kräftig; gerieben
Gänseschmalz oder anderes Bratfett
Salz, Pfeffer

Zubereitung:


GruenkohlImTopf.jpgDie Grünkohlblätter vom Stiel trennen und die Blattrippen herausschneiden. Waschen. In kochendem Wasser 1-2 Minuten blanchieren, dann abschrecken. Die Blätter klein hacken.


GruenkohlAnbraten.jpgZwiebeln und Knoblauch schälen und in kleine Stückchen schneiden. In einem großen Topf mit Gänseschmalz anbraten. Die Leberwurst mit der Gabel zerdrücken und mit dem Speck dazugeben. Unter ständigem Rühren schön braun werden lassen.

Mit etwas Wasser ablöschen und den Grünkohl dazugeben. Ich hatte noch eine grobe Mettwurst, die habe ich in 4-5 Stücke geschnitten und mitgekocht. Das Ganze ca. 40-50 Minuten kochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Ein Ei trennen und das Eiweiß zurückbehalten. Für den Ravioli-Teig das Mehl mit dem einen Eigelb und den restlichen Eiern und dem Olivenöl verkneten. Den Teig mind. 30 Minuten ruhen lassen.


GruenkohlRavioli.jpgAuf einer bemehlten Fläche den Teig 2-3 mm dünn ausrollen und in 8 cm große Quadrate schneiden. Die Ränder mit Eiweiß bestreichen. Von der Grünkohl-Masse einen Teelöffel in die Mitte der Teigquadrate geben. Eine Ecke diagonal(!) über die andere legen und mit einer Gabel festdrücken.


Für die Zwiebelsauce die geschälten und kleingeschnittenen Zwiebeln mit dem Schmalz anbraten. Brühe dazugeben und aufkochen lassen. Abschmecken und warmhalten.

Die Kassler entweder in der Pfanne anbraten oder – wie in diesem Fall – mit dem Grünkohl, der nicht in die Ravioli gewandert ist, kurz erhitzen.

Parallel dazu die Ravioli in kochendes Salzwasser geben und nach ein paar Minuten, wenn sich der Teig ‚al dente‘ anfühlt, wieder herausnehmen, abtropfen lassen und alles zusammen servieren.

Eventuell über die Ravioli einen kräftigen Käse (z.B. irischen Cheddar oder Pecorino) reiben.


Ernte im Winter…

TopinamburGenHimmel.jpgFast genau vor einem Jahr habe ich eine(!) Topinambur-Knolle (Helianthus tuberosus oder Knollige Sonnenblume) vor dem Püree gerettet und im Frühjahr in die Erde verfrachtet. Heraus kam eine riesige Pflanze, so um die drei Meter hoch, die im September mit Blühen angefangen hat:

Nach dem ersten Frost im November habe ich die alten Blätter und Stiele abgeschnitten und mal nachgesehen, wie denn die Ernte so ausfällt:

TopinamburKnollen.jpg

   Gar nicht schlecht …

   Danach habe ich sie erst mal sorgfältig    wieder zugebuddelt.


Gestern war es soweit: Bei uns ist der Boden im Moment nicht gefroren, also konnte geerntet werden. Ich könnte wetten, seit der Aufnahme haben die sich glatt nochmal vemehrt!


Barbarie-Entenbrust mit Orangen-Topinambur und Rosenkohl

Quellenangabe: 04.02.2007 von Sus
Kategorien: Ente, Topinambur, Rosenkohl, Orange
Mengenangaben für: 4 Portionen

EntenbrustTopinambur.jpg

Zutaten:

Ente:
400 Gramm Barbarie-Entenbrust
2 Orangen, Saft davon
1 Päckchen Bratensoße, dunkel
1 Schuß Glühwein
Topinambur:
300 Gramm Topinambur-Knollen
2 Orangen, Saft davon
75 Milliliter Ahornsirup (ca.)
1 Schuß Sojasauce
Rosenkohl:
500 Gramm Rosenkohl
1 mittlere Zwiebel
4 Esslöffel Speckwürfel
100 Milliliter Brühe
Salz, Pfeffer

Zubereitung:


TopinamburErnte.jpgMeine Topinamburs sind nicht so ordentlich und gleichmäßig geformt wie die im Handel erhältlichen. Sie erinnern fast an Ingwerknollen.

Deshalb habe ich sie nicht geschält, sondern erst in Stücke gebrochen und diese kräftig abgebürstet. Aus den Stücken habe ich dann Würfel geschnitten und in Salzwasser gut 10 Minuten vorgekocht.

Den Rosenkohl putzen und am Strunk kreuzweise einschneiden. Die Zwiebel in kleine Stücke schneiden und mit den Speckwürfeln mit etwas Gänseschmalz (oder anderem Fett) anbraten. Den Rosenkohl dazugeben und mit der Brühe ablöschen. Salz und Pfeffer nicht vergessen. Ca. 20 Minuten kochen lassen, bis der Rosenkohl weich ist.

Die Topinambur-Stücke zusammen mit dem Orangensaft und Ahornsirup unter beständigem Rühren in einer Pfanne solange anbraten, bis die Flüssigkeit verdunstet ist und die Stücke knusprig und braun werden.

Die Haut der Entenbrust mit ganz kleinen Schnitten anritzen, damit beim Braten das Fett ausgelassen werden kann. Von beiden Seiten salzen und pfeffern und in einer zweiten Pfanne von beiden Seiten ca. 6 Minuten anbraten, die Hautseite zuerst. Danach kommt sie noch in den Backofen (Ich hab’s mit Umluft-Grillen versucht, daher kann ich keine Temperaturangaben machen.) für ca. 10 Minuten.

Wie schon einmal erwähnt, hab‘ ich’s mit Saucen nicht so. Deshalb die einfache Variante: Während die Entenbrust im Backofen liegt, den Satz in der Pfanne mit Orangensaft ablöschen, Bratensoßen-Pulver einrühren und aufkochen lassen. Mit noch mehr Orangensaft und einem ganz kleinen Schuß Glühwein abschmecken.


Die Garten-Saison erwacht wieder …

Alle, die sehnsüchtig auf die Zeit warten, wann man wieder im Garten rumwurschteln kann, haben es im Moment schwer: Sämtliche Supermärkte haben Regale mit Samentütchen aufgebaut. Jedes einzelne ist natürlich höchst interessant (und teuer) und muß unbedingt ausprobiert oder wieder ausgesät werden. Aber halt! Hat man nicht im Keller (Dachboden, etc.) seine eigene Samen-Sammlung? Sollte man vielleicht dort nachschauen, ob nicht von letztem Jahr noch was übrig ist und erst einmal das verplanen?

SamenSammlung.jpgDie Gärtnerin hat genau das getan.

Und prompt wächst die Neugier: Wie sieht es bei den Anderen aus?

Und ebenso prompt wird die Neugier auch befriedigt: ein neues Blog-Event ist geboren!


Früher habe ich Samen fast nur gekauft, ein paar davon in Blumentöpfe auf dem Balkon gesät und die Tütchen mit den Resten in eine Kiste geschmissen. Außerdem habe ich auch Samen in Filmdöschen gesammelt.

Dieses (naja, letztes) Jahr habe ich zum ersten Mal richtig eigene Samen aus dem Garten sammeln können. Allerdings weiß ich jetzt nicht so genau, was ich mit ca. 7326 Stockrosen- und mindestens 381 (von einer einzigen Pflanze!) Mirabilis-Samen anfangen soll, ganz zu schweigen von den Winden- und Wicken-Samen. Da ich auch diverse Tomaten- und Pepperonisorten gesammelt habe und deren Samen sich so ähnlich sehen, mußte ein besseres System her. Leider sind Filmdosen im Zeitalter der Digitalphotographie im Aussterben begriffen. Zuerst dachte ich an ein Kleinteile-Magazin, aber das war nichts: keine geschlossenen Fächer. Auf dem Flohmarkt habe ich dann Briefumschläge entdeckt: 100 Stück für 40 Cent. Funktioniert bestens: Paßt viel rein und läßt sich ganz einfach beschriften. Für kleinere Mengen kann man die Umschläge halbieren.

SamenSammlung2006.jpg

In der Mitte sieht man den Karton mit den Briefumschlägen. Auf dem Deckel des Kartons stehen u.a. Samen, die ich vorgestern(!) gekauft habe, neben zwei Schwertlilien-Zwiebeln, die im Herbst den Weg zu ihren Kumpels nicht gefunden haben. Rechts ist der andere Karton mit diversen gekauften und geschenkten Samen (muß ich noch ausmisten, ist noch altes Zeug drunter), davor steht der Eimer mit den unendlich vielen potentiellen Stockrosen. Links ist das Körbchen mit den gekauften Zwiebeln, die es nicht in die Erde geschafft haben. Wenn die Saison wieder paßt, bekommen die Überlebenden eine zweite Chance.

Was ich Euch nicht gezeigt habe: die Gladiolenzwiebeln, die Dahlien-Wurzeln und die Monster-Mirabilis-Wurzel, die alle im Keller überwintern und die Saatkartoffeln, die (oh Schreck!) schon eifrig austreiben.

Einen Trick habe ich noch gelernt: die Tomatensamen soll man ja so waschen, daß die gallertartige Hülle um den Samen verschwindet. Wenn man die Samen dann einzeln mit Abstand auf einem Küchenpapier trocknet, bleiben die Samen an dieser Stelle kleben und man hat sein eigenes Saatband.

Technorati: ,